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Energiekonzern EWE will 2019 Investor präsentieren

Archivmeldung vom 22.08.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.08.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
DIe Zentrale der EWE AG in der Tirpitzstraße in Oldenburg.
DIe Zentrale der EWE AG in der Tirpitzstraße in Oldenburg.

Foto: Alexander Tesch
Lizenz: CC BY-SA 4.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der Energiekonzern EWE will sich mit einer fokussierten Strategie attraktiv für einen neuen Investor machen. "Jetzt mit der neuen Strategie, können wir die Partnersuche forcieren", sagte Vorstandschef Stefan Dohler dem "Handelsblatt". Er will die Kräfte des Unternehmens bündeln, in gezielte Zukunftsmärkte investieren, dafür im Kerngeschäft sparen und stellt sogar Randbereiche zur Disposition.

Geld für Wachstum soll auch die Aufnahme eines neuen Aktionärs bringen. "2019 wollen wir einen Partner aufnehmen", sagte Dohler: "Ob das ein strategischer oder ein Finanzinvestor ist – da haben wir uns bewusst noch nicht festgelegt." EWE ist mit acht Milliarden Euro Umsatz Deutschlands fünftgrößter Energieversorger. 2016 hatte die EnBW, die bis dahin 26 Prozent hielt, den Rückzug eingeleitet. Eine entsprechende Beteiligung wollen Dohler und die Mehrheitseigentümer, Kommunen und Landkreise aus Niedersachsen, aber wieder abgegeben. Die EWE würde dabei einen Anteil von zehn Prozent, den sie aktuell selbst hält, zu Geld machen. Dieser wird aktuell mit 500 Millionen Euro bewertet.

Dohler, der im Januar sein Amt antrat, hat schließlich mehrere Zukunftsfelder ausgemacht, in die EWE investieren will, um an Energiewende und Digitalisierung Geld zu verdienen: Glasfaser, Energiedienstleistungen, Onshore-Windenergie, neue Speicherlösungen, Mobilität und datengetriebene Geschäftsmodelle. Das Unternehmen benötigt Wachstum, um Rückgänge im Kerngeschäft zu kompensieren: "In unserem Brot- und Buttergeschäft, dem Strom- und Gasnetz und dem Vertrieb, werden wir uns auf sinkende Ergebnisse einstellen müssen", sagte Dohler: "Anfang der 2020er Jahre wird uns ein niedriger dreistelliger Millionenbetrag fehlen." Aktuell liegt das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) bei rund 500 Millionen Euro. Dohler will deshalb im Kerngeschäft auch sparen. "Wir müssen sowohl auf das Gaspedal als auf die Bremse treten", erläuterte er.

Mehrere Bereiche wurden sogar als Randgeschäfte eingestuft, die kein frisches Kapital mehr bekommen – und verkauft werden könnten: Für die Landesgesellschaft in der Türkei hat EWE bereits den Verkauf eingeleitet. Zu den Bereichen zählen aber auch die IT-Dienstleistungstochter, die Gasspeicher und die Offshore-Windkraft. "Wir investieren kein neues Kapital in die Bereiche – und wenn wir Geld für neues Wachstum benötigen, könnten wir sie auch zu Geld machen", sagte Dohler: "Das ist sozusagen unsere Schatzkiste."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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