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Porsche unter schwerem Verdacht

Archivmeldung vom 01.12.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.12.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Oliver Randak

Dem Sportwagenhersteller Porsche droht eine Klage in Milliardenhöhe. Dies berichtet ein Nachrichtenmagazin

Banken und Fondsgesellschaften werfen Porsche vor, den Kurs der VW-Aktie manipuliert zu haben. Verschiedene Kanzleien stellten derzeit im Auftrag von Hedgefonds, die mit Spekulationen auf fallende VW-Kurse mehrere Milliarden Euro verloren haben, Material für Klagen zusammen. Das berichtet das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel".

Porsche hatte jüngst über den Erwerb von Aktien und Optionen auf VW-Aktien dafür gesorgt, dass nur noch gut fünf Prozent der VW-Stammaktien frei handelbar waren. Ein Bankenkonsortium unter Führung von Merrill Lynch hatte die Papiere gekauft und den Deal über die kanadische Maple Bank abgewickelt. Am 26. Oktober hatte Porsche bekannt gegeben, Zugriff auf knapp 75 Prozent der VW-Aktien zu haben. Weil das Land Niedersachsen auch 20 Prozent hält, waren kaum VW-Aktien auf dem Markt.

Hedgefonds und Banken konnten daher den Kauf von VW-Aktien, auf den sie sich in Anlagegeschäften verpflichtet hatten, nur zu stark steigenden Kursen abwickeln. Anwaltskanzleien rekonstruieren dem Bericht zufolge nun minutiös die Schritte von Porsche.

Porsche wies die Vorwürfe gestern zurück. Konzernchef Wendelin Wiedeking und sein Finanzvorstand Holger Härter betonten gegenüber der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung", man habe die Gesetze strikt eingehalten und sogar mehr Informationen geliefert als vorgeschrieben. So hätte Porsche bereits am 3. März bekanntgegeben, über 50 Prozent an VW übernehmen zu wollen.

"Wir haben nichts Unrechtes getan. Die Vorwürfe sind Unsinn", sagte Härter gegenüber dem Blatt. "Es ist völlig absurd, uns zu unterstellen, wir hätten unsere Strategie zur Erhöhung der VW-Beteiligung nicht offengelegt", so Härter weiter. Bislang habe sich keine Bank gemeldet, die auf Rache oder Schadensersatz sinne. "Ich weiß auch nicht, welche Banken betroffen sind", sagte Härter, der die Schuld vielmehr beim Anleger sieht: "Wer auf sinkende VW-Kurse gewettet hat, tat das nicht aufgrund von Fakten, sondern aufgrund des eigenen Urteils, dafür können wir nichts."

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