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Deutsche Finanzaufsicht: Problem zu großer Banken weitgehend gelöst

Archivmeldung vom 08.10.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.10.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: Florentine / pixelio.de
Bild: Florentine / pixelio.de

Zehn Jahre nach der Pleite der US-Bank Lehman Brothers hält die deutsche Finanzaufsicht das Problem zu großer Banken für weitgehend gelöst. "Alle an den Finanzmärkten wissen: Man kann nicht mehr davon ausgehen, dass der Steuerzahler zur Kasse gebeten wird", sagte Bafin-Exekutivdirektor Thorsten Pötzsch der "Süddeutschen Zeitung" (Montagsausgabe) mit Blick auf die "Too-big-to-fail-Problematik". Pötzsch ist seit knapp einem Jahr Exekutiv-Direktor bei der deutschen Finanzaufsicht, zuständig für Bankenabwicklung und Geldwäsche.

Dank der neuen Abwicklungsmechanismen sei es inzwischen möglich, auch eine große Bank abzuwickeln, ohne die Steuerzahler zur Kasse zu bitten und ohne, damit an den Finanzmärkten Verwerfungen auszulösen. "Unser Ziel ist es, solche Reaktionen zu vermeiden. Der Markt weiß, dass das Abwicklungsregime existiert. Die Ratings von großen Banken haben sich verschlechtert. Das ist insoweit ein gutes Zeichen, weil offenbar niemand mehr davon ausgeht, dass eine große Bank unter allen Umständen vom Staat gerettet wird", sagte Pötzsch. Das "Too-big-to-fail-Problem" galt lange Zeit als ungelöst, trotz der vielen neuen Regeln, die sicherstellen sollen, dass die Gläubiger von Banken bei einer Schieflage haften. Für den Krisenfall wurde in Europa außerdem eigens eine Abwicklungsbehörde geschaffen.

Gleichwohl würde es sich die Aufsicht genau anschauen, wenn große Banken zu noch größeren Einheiten fusionierten. "Man kann nicht sagen, dass Fusionen per se schlecht sind, aber wenn Banken fusionieren, werden wir uns das genau anschauen", sagte Pötzsch. "Die Fragen, die sich dann stellen, bleiben gleich: Sind die Einheiten abwickelbar? Und sind die Daten rechtzeitig vorhanden?" Die Verfügbarkeit aktueller und verlässlicher Kennzahlen lasse in manchen Fällen noch zu wünschen übrig.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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