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Ferrari-Chef Luca di Montezemolo plant Bahnverkehr nach Deutschland

Archivmeldung vom 19.03.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.03.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Luca Cordero di Montezemolo Bild: Dgtmedia - Simone / wikipedia.org
Luca Cordero di Montezemolo Bild: Dgtmedia - Simone / wikipedia.org

Ferrari-Chef Luca di Montezemolo will künftig in den grenzüberschreitenden Bahnverkehr, auch nach Deutschland, investieren. "Wir wollen die Liberalisierung der Hochgeschwindigkeitsnetze nutzen und haben das teuerste und ambitionierteste Privatprojekt in Italien der vergangenen zehn Jahre angestoßen. Wir haben für 650 Millionen Euro 25 Züge von Alstom gekauft," sagte Montezemolo der "Süddeutschen Zeitung". Zusammen mit Partnern investiert er etwa eine Milliarde Euro in das Projekt.

Nach Ostern würden die Strecken Mailand-Neapel, Neapel-Venedig und Turin-Mailand bedient, danach sei eine Expansion auch nach Deutschland geplant. "Mit unseren Hochgeschwindigkeitszügen würden wir natürlich gerne auch aus Italien herausfahren. Von Mailand und Venedig nach München oder nach Wien - das wäre phantastisch. Wir haben das beste italienische Essen an Bord, ein tolles Kino, einen Waggon fürs Relaxen. Solche Züge haben Sie noch nicht gesehen", sagte Montezemolo.

Der Automanager mahnte auch einen schnellen Wandel in Italien an: "Zuerst müssen wir den italienischen Staat ändern, dann die Italiener." Italien brauche nun eine Politik, die Vertrauen stifte. Er schloss nicht aus, dass aus seinem Think-tank Italia Futura eine Partei werden kann. "Aus Italia Futura kann alles werden, auch wenn das momentan nicht im Programm steht. Heute nicht. Wenn Sie in sechs Monaten wiederkommen, kann ich Ihnen vielleicht mehr sagen."

In Italien wird immer wieder spekuliert, Montezemolo könnte in die Politik wechseln. Mit Blick auf den Autohersteller Ferrari sagte der Unternehmenschef, ein Börsengang sei nicht geplant: "Zurzeit ist das kein Thema." Eine Ausweitung der Produktion und der Produktpalette nach dem Vorbild von Porsche sei undenkbar. "Ich habe großen Respekt vor Porsche, aber die machen andere Sachen als wir. Andere Produkte, andere Preise, anderer Markt. Wir sind exklusiver, das ist einfach so. Wir würden auch niemals einen Ferrari SUV machen", sagte Montezemolo.

Ferrari gehört mehrheitlich zum Fiat-Konzern.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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