Gewinn-Einbruch bei Pfizer betrifft auch Produktion in Frankfurt-Hoechst
Archivmeldung vom 18.10.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Entscheidung des weltgrößten Pharmaherstellers Pfizer, sein Diabetesmittel Exubera abzuschreiben, wird auch Folgen für Deutschland haben. Die Produktion am Standort Frankfurt-Hoechst, wo rund 400 Beschäftigte arbeiten, werde "ab sofort" eingestellt, sagte die Betriebsratsvorsitzende des Werkes, Susanne Beyer, dem "Tagesspiegel" (Freitagsausgabe).
Dies habe die Geschäftsleitung am
Donnerstagmittag im Wirtschaftsausschuss mitgeteilt. Ein Sprecher
von Pfizer-Deutschland sagte nur, dass verschiedene Optionen für das
Werk geprüft würden.
In Frankfurt wird ausschließlich das Insulin für das Diabetesmittel
Exubera produziert. Weil das Medikament von Patienten kaum
nachgefragt wird, will Pfizer die Investitionen einstellen. Der
weltgrößte Pharmakonzern kündigte am Donnerstag in New York eine
Milliardenabschreibung an.
Das Frankfurter Werk im Industriepark Hoechst gehört seit März
2006 zur Pfizer-Gruppe. Nach Angaben auf der Homepage des
Unternehmens ist es "eine der modernsten und größten
Produktionsstätten für Humaninsulin weltweit". Für das Werk gilt bis
Ende 2008 eine Standortgarantie. Was mit den 400 Beschäftigten nach
Einstellung der Produktion geschieht, ist nach Angaben von
Betriebsratschefin Beyer offen. Die Anlage werde nur noch
"leergefahren".
Pfizer-Deutschland produziert derzeit noch an vier Standorten, das Werk in Feucht bei Nürnberg steht gerade zum Verkauf. Das ist Teil eines Sparprogramms, das sich der Konzern nach Umsatzeinbrüchen bereits im Januar verordnet hatte. Weltweit sollen 10 000 Arbeitsplätze abgebaut werden, davon 760 in Deutschland.
Quelle: Pressemitteilung Der Tagesspiegel