Gute Konjunktur verbessert Zahlungsmoral europaweit
Archivmeldung vom 01.06.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittIn diesem Frühjahr haben in nahezu ganz Europa die Zahlungsrisiken abgenommen. Der Zahlungsverzug verringerte sich im Durchschnitt auf 16 Tage - im letzten Frühjahr hatte er noch 16,6 Tage betragen.
Trotz
der allgemein positiven Entwicklung bleiben Forderungsausfälle für
Auftraggeber in Europa weiterhin ein großes Problem: Sie sind mit
durchschnittlich 1,8 Prozent nahezu unverändert hoch. Das ist das
Ergebnis des aktuellen "European Payment Index Frühjahr 2007" des
führenden europäischen Anbieters von
Creditmanagement-Dienstleistungen Intrum Justitia. Die Studie
vergleicht die Risikoentwicklung in 25 europäischen Ländern.
In den meisten europäischen Ländern werden Rechnungen inzwischen
wieder pünktlicher bezahlt als noch vor einem Jahr. Das belegt der
aktuelle European Payment Index, der die Zahlungsrisiken für
Unternehmen in insgesamt 25 europäischen Ländern untersucht. Dessen
Wert sank in diesem Frühjahr auf 149 Punkte - und damit auf den
niedrigsten Stand seit Beginn der Untersuchungen im Jahr 2004. "Dank
der guten Konjunktur verfügen viele Unternehmen jetzt über mehr
Liquidität, die diese wiederum zumindest teilweise dafür einsetzen,
um fällige Forderungen zügiger zu begleichen", so Benno E. Oertig,
Regional Managing Director D-A-CH, von Intrum Justitia, dem führenden
Inkasso-Unternehmen in Europa.
Im europäischen Durchschnitt dauert es jetzt 58,6 Tage, bis
Gläubiger das ihnen zustehende Geld erhalten - 2006 hatte diese Frist
noch 59,2 Tage betragen. Der durchschnittliche Zahlungsverzug liegt
aktuell bei 16 Tagen.
In fast allen der 25 untersuchten Länder haben die Zahlungsrisiken
abgenommen. Nur in vier Ländern, die Intrum Justitia auch im
vergangenen Frühjahr untersucht hatte, sind sie gestiegen - darunter
Italien, für das sich jetzt ein Risikoindexwert von 157 Punkten
ergibt. Hier gibt es sowohl einen Anstieg bei den Zahlungsverlusten
als auch einen signifikanten Anstieg von Forderungen, die älter als
120 Tage sind.
Insbesondere Zahlungsausfälle bleiben trotz der allgemein
positiven Entwicklung ein großes Problem für die europäischen
Unternehmen. Im Durchschnitt müssen sie auf 1,8 Prozent ihrer
Forderungen verzichten, weil ihre Kunden nicht bezahlen.
Deutschland: Zahlungsverhalten deutlich verbessert
Mit 2,0 Prozent sind die Forderungsausfälle in Deutschland höher
als im europäischen Vergleich. Damit liegen sie genauso hoch wie auch
im Herbst 2006. Allerdings hat sich das Zahlungsverhalten hierzulande
deutlich verbessert. Privatkunden zahlen jetzt nach durchschnittlich
37 Tagen ihre fälligen Rechnungen (Herbst 2006: 37,4 Tage),
Geschäftskunden nach 45,1 Tagen (Herbst 2006: 45,8 Tage), und die
öffentliche Hand lässt sich 47,6 Tage Zeit (Herbst 2006: 48,6 Tage).
Außerdem haben sowohl die Anzahl der überfälligen Forderungen als
auch die Anzahl der Forderungen abgenommen, die älter als 90 Tage
sind.
Für Deutschland errechnet sich damit ein Indexwert von 151 Punkten
(Herbst 2006: 154). Das bedeutet: Die meisten Unternehmen haben
weiterhin einen dringenden Handlungsbedarf für ein professionelles
Forderungsmanagement, damit sie ihre Liquidität sichern können. Im
European Payment Index bedeutet ein Wert von 100 Punkten, dass kein
Zahlungsrisiko besteht, da die Zahlungen pünktlich und vollständig
erfolgen. Bei einem Indexwert von über 200 Punkten besteht sofortiger
Handlungsbedarf für das Absichern von Forderungen aus
Warenlieferungen oder Dienstleistungen. Gebildet wird der Indexwert
aus insgesamt acht Subindizes wie zum Beispiel die durchschnittlich
festgestellten Forderungsverluste.
Quelle: Pressemitteilung Intrum Justitia AG