Reeder und Verdi fordern Steuererleichterungen für Seeleute
Archivmeldung vom 27.05.2015
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.05.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittAngesichts der sinkenden Zahl deutscher Seeleute fordern der Verband Deutscher Reeder und die Gewerkschaft Verdi ein schnelles Einschreiten der Bundesregierung: Um die Zahl der deutschen Seeleute zumindest stabil zu halten, müsse es kurzfristige Steuererleichterungen geben, heißt es in einem gemeinsamen Arbeitspapier, über das die Wochenzeitung "Die Zeit" berichtet.
Reeder und Gewerkschaft fordern in dem Papier unter anderem, die Lohnsteuer für deutsche Seeleute komplett zu erlassen. Die staatliche Subventionierung der Lohnsteuer müsse "von derzeit 40 Prozent auf die in den EU-Beihilferichtlinien gestatteten 100 Prozent" angehoben werden. Außerdem solle die Regierung den "vollständigen Erlass der Arbeitgeberanteile an der Sozialversicherung" ermöglichen. Im vergangenen Jahr lag die Zahl deutscher Seeleute nur noch bei 6.700 und fiel damit erstmals unter 7.000, schreibt die Zeitung. Deutsches Personal sei nur auf Schiffen mit deutscher Flagge vorgeschrieben, deren Anzahl sinke ebenfalls rapide. So seien von den 2.915 Schiffen der deutschen Handelsflotte Ende vergangenen Jahres nur noch 212 unter deutscher Flagge gefahren.
Die Bundesregierung will die Forderungen von Reedern und Verdi vorerst nicht erfüllen. "Die Reeder wünschen sich eine Vollsubventionierung des deutschen Seemanns", sagte der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, Enak Ferlemann (CDU), der "Zeit". "Ob das realistisch ist, dahinter mache ich ein deutliches Fragezeichen." Er kündigte aber Gespräche über die vorgeschriebene Zahl deutscher Seeleute an Bord von deutsch geflaggten Schiffen an.
Quelle: dts Nachrichtenagentur