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Rekordtief bei den Arbeitsunfällen in der Bauwirtschaft

Archivmeldung vom 24.07.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.07.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die Zahl der Arbeitsunfälle auf deutschen Baustellen ist im vergangenen Jahr auf einen neuen Tiefstand gesunken. Wie Prof. Manfred Bandmann, Vorsitzender der Geschäftsführung der Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG BAU) in Berlin berichtete, wurden im Jahr 2008 insgesamt 120.605 Arbeitsunfälle registriert.

Das waren 1,3 Prozent weniger als im Vorjahr und 166.000 weniger Unfälle als vor zehn Jahren, ein Rückgang um 58 Prozent. Die sinkenden Zahlen erklärt die BG BAU vor allem mit zielgerichteten Aktivitäten der Prävention.

Die Quote der Arbeitsunfälle je 1.000 Vollarbeiter, die den realen, konjunkturbereinigten Trend beim Unfallgeschehen zeigt, verringerte sich 2008 gegenüber dem Wert von vor zehn Jahren um 45,5 Prozent. Die positive Entwicklung spiegelt sich auch bei den tödlichen Unfällen: 123 Menschen kamen im Jahr 2008 bei der Arbeit ums Leben, 14 weniger als im Vorjahr und 133 weniger als vor zehn Jahren.

"Hauptsächliche Anlässe für Unfälle", so Bandmann, "sind Abstürze von Gerüsten, Dächern und Leitern sowie Stolper- und Rutschunfälle." Zudem geschehen sehr viele Unfälle dadurch, dass Beschäftigte die Kontrolle über Maschinen, Transportmittel, Fördermittel oder Handwerkzeuge verlieren. So kommt es zu Verletzungen, etwa wenn Maschinen unbeabsichtigt in Betrieb gesetzt werden oder weil Werkstücke durch falsche Bearbeitung fortgeschleudert werden.

Als Gründe für den positiven Trend im Unfallgeschehen nannte Bandmann überwiegend wirksame Maßnahmen der Unfallverhütung. Beispiele für Aktionen mit anhaltender Wirkung sind die Kampagnen "Sicherheit im Abbruch" oder "Oben bleiben" gegen häufige Durchsturz-Unfälle im Bau- und Gebäudereiniger-Handwerk. Von größter Bedeutung sei die tägliche Arbeit der Fachleute der BG BAU in den Betrieben, die die Unternehmen über notwendige Maßnahmen zur Prävention beraten. So haben die Mitarbeiter der BG BAU im Jahr 2008 insgesamt 43.831 gezielte Beratungen und Besprechungen durchgeführt.

Sinkende Unfallzahlen bedeuten vor allem weniger menschliches Leid, so Bandmann. Außerdem ist dieses ein Beitrag zur Kostenentlastung der Mitgliedsunternehmen. Denn Unfälle bedeuten für die Unternehmen hohe finanzielle Aufwendungen durch krankheitsbedingte Lohnfortzahlungen sowie Mehrarbeit für andere Beschäftigte und zusätzliches Personal. Zudem können durch Unfälle Zuschläge auf die Beitragshöhe der Berufsgenossenschaft anfallen.

Quelle: Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft

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