Senioren werden als Wirtschaftsfaktor nicht erkannt
Archivmeldung vom 28.07.2005
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Freigeschaltet durch Jens BrehlWirtschaftsstimmungsumfrage: Demografischer Wandel hat kaum Auswirkungen auf das Handeln der Unternehmer
Mit der Bevölkerung jenseits der 50 wollen die deutschen Unternehmer wenig zu tun haben. So planen nur 31 Prozent Produkte oder Dienstleistungen auf den Markt zu bringen, die auf die Senioren-Zielgruppe zugeschnitten sind. Am ehesten sind dazu die Banken (53 Prozent) und Versicherungen (72 Prozent) bereit, mit am wenigsten jedoch die Elektronik-, Hightech- oder Softwarefirmen (14 Prozent). Gleichzeitig aber sehen die Unternehmen ihre weitere
Geschäftsentwicklung durch die älter werdende Bevölkerung mehrheitlich eher gefährdet. Dies zeigen Ergebnisse aus der aktuellen Wirtschaftsstimmungsumfrage der Management- und IT-Beratung Capgemini bei 1260 Vorständen und Geschäftsführern von Unternehmen mit mehr als
12,5 Millionen Euro Jahresumsatz.
Arbeitnehmer über 50 sind nicht gefragt
Einigkeit herrscht über das das Renteneintrittsalter. Es wird künftig signifikant erhöht werden sagen 85 Prozent, nur 5 Prozent sind hier gegenteiliger Meinung. "Dabei würden sich sehr viele
Geschäftsführer oder Unternehmensinhaber selbst aufgrund ihres Alters nicht mehr einstellen", analysiert Antonio Schnieder, CEO Zentral-, Süd- und Osteuropa von Capgemini. Denn 57 Prozent der deutschen Unternehmenslenker ziehen es nicht in Erwägung, etwa eine Stelle mit einem Mitarbeiter zu besetzen, der älter als 50 Jahre ist. Nur 10 Prozent würden dies überhaupt tun, richtig begeistert davon wäre allerdings nur ein einziges Prozent aller Befragten. In der Branchensicht sind am ehesten die Versicherungs- (16 Prozent) und Logistikunternehmen (12 Prozent) dazu bereit, Mitarbeiter über 50
einzustellen, am wenigsten sind dies dagegen die Telko-Unternehmen (0 Prozent) und Firmen der Medienbranche (0 Prozent).
Pressemitteilung Capgenimi vom 28.07.2005