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Vonovia hält deutlichere Mieterhöhungen für nötig

Archivmeldung vom 01.06.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.06.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Bild: Thorben Wengert  / pixelio.de
Bild: Thorben Wengert / pixelio.de

Der Wohnungskonzern Vonovia hält angesichts der hohen Inflationsraten deutlichere Mieterhöhungen für nötig. "Wenn die Inflation dauerhaft bei vier Prozent liegt, müssen auch die Mieten künftig jährlich dementsprechend ansteigen", sagte Vonovia-Chef Rolf Buch dem "Handelsblatt".

Sonst würden viele Vermieter in ernsthafte Schwierigkeiten geraten. "Wir können nicht so tun, als wenn die Inflation an den Mieten vorbeigeht. Das wird nicht klappen." Der Immobilienriese besitzt rund 565.000 Wohnungen, die meisten davon in Deutschland. Teure Energie und Lebensmittel hatten die deutschen Verbraucherpreise im Mai so stark steigen lassen wie seit den frühen 1970er-Jahren nicht mehr.

Waren und Dienstleistungen kosteten durchschnittlich 7,9 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, in der Euro-Zone kletterte die Inflation auf die Rekordhöhe von 8,1 Prozent. Die durchschnittliche Miete bei Vonovia erhöhte sich in den ersten drei Monaten dieses Jahres im Schnitt auf 7,40 Euro pro Quadratmeter - das waren 3,1 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Eine Immobilienblase auf dem deutschen Markt sieht Buch generell nicht. "Bei dem Markt für sehr teure Wohnungen kann es sein, dass es zu Überhitzungstendenzen kommt", sagte der Vonovia-Chef. Bei ganz normalen Mietwohnungsquartieren, die Vonovia im Bestand habe, könnte dies nur passieren, wenn es ein Problem bei der Nachfrage gebe. "Doch die Wohnungen in den Städten, die wir anbieten, werden uns aus den Händen gerissen", so Buch. Der Vorstandschef warnte zugleich, dass die angestrebte Ökowende bei der Energie durch Vorschriften und Regularien in der Praxis drohe abgewürgt zu werden.

"Wir müssen unsere Geräte bei rund 900 verschiedenen Netzbetreibern beantragen - und jeder hat ein anderes Formular", klagte Buch in Bezug auf das Verfahren für Wärmepumpen. Jeder wolle andere Daten haben. "Von den Wärmepumpen, die wir im letzten Jahr beantragt haben, haben wir bisher nur für zehn Prozent eine Genehmigung erhalten." Bei rund 50 Prozent stehe eine Antwort der Netzbetreiber noch komplett aus. Es reiche nicht, über Wärmepumpen zu reden, warnte er. "Wir müssen uns auch damit beschäftigen, wie wir sie schnell ans Netz bekommen."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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