Corona-Krise macht vier von fünf Künstlern schwer zu schaffen
Archivmeldung vom 08.05.2020
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.05.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch André OttDie Corona-Krise hat aktuell und auf Dauer erhebliche Auswirkungen auf die Kultur in Deutschland. Nach einem Bericht der Düsseldorfer "Rheinischen Post" unter Berufung auf eine Umfrage eines Branchenverbandes haben oder erwarten vier Fünftel der Künstler drastische Einkommensausfälle.
Jeder Dritte geht davon aus, in Zukunft seine künstlerische Tätigkeit einschränken zu müssen. Der Bundesverband Bildender Künstlerinnen und Künstler (BBK), der die Umfrage startete, kritisierte zugleich, dass die von den Corona-Auflagen besonders betroffenen Künstler von den Unterstützungsversuchen des Staates nur unzureichend erreicht werden. "Die Soforthilfen greifen in den meisten Bundesländern nur bedingt", sagte BBK-Vorsitzende Dagmar Schmidt.
Die Soforthilfen müssten dringend nachgebessert werden. Aus Sicht der SPD-Politikerin Katrin Budde, der Vorsitzenden des Bundestags-Kulturausschusses, sind Künstler "doppelt gefährdet". Auf der einen Seite arbeiteten viele freiberuflich oder soloselbständig und könnten daher nicht von den Kurzarbeiterregeln profitieren. Zum anderen seien sie auf den unmittelbaren Kontakt mit dem Publikum angewiesen.. Die kulturpolitische Sprecherin der Union, Elisabeth Motschmann, forderte Länder, Rundfunkanstalten und Kirchen auf, so zu verfahren wie bundesgeförderte Kultureinrichtung und Ausfallhonorare für freischaffende Künstler zu zahlen.
Quelle: Rheinische Post (ots)