Versicherer Aachen-Münchener warnt vor "Riester-Bashing"
Archivmeldung vom 31.10.2016
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Versicherer Aachen-Münchener warnt vor einem Vertrauensschaden durch den Streit über die Riester-Rente. Im Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Montag) sagte Aachen-Münchener-Chef Christoph Schmallenbach: "Die Riester-Förderung ist die erfolgreichste staatliche Förderung von Altersvorsorge weltweit, dennoch gibt es ein regelrechtes Riester-Bashing."
Jüngst hatte IG-Metall-Vorstandsmitglied Jürgen Urban die Riester-Rente für gescheitert erklärt und einen Stopp der staatlichen Förderung neuer Riester-Verträge gefordert. Schmallenbach sagte, es gelte, den Fördermechanismus weiterzuentwickeln und sein Antragsverfahren einfacher zu machen, anstatt ihn schlechtzureden: "Da verstehe ich die Deutschen nicht: Statt zu überlegen, wie wir die private Altersvorsorge durch die Riester-Förderung noch besser machen können, werden die 16 Millionen Menschen, die Riester-Verträge abgeschlossen haben, verunsichert." Es gebe in Deutschland ein Potenzial für 32 Millionen Riester-Verträge. Nun müsse es darum gehen, die Abschlüsse dieser Zahl anzunähern.
Angesichts der Digitalisierung der Versicherungsbranche warnte der Vorstandsvorsitzende außerdem vor einer Benachteiligung etablierter Anbieter gegenüber neuen Online-Maklern, den sogenannten Insurtechs: "Es kann nicht sein, dass den Etablierten andere Regeln aufgebürdet werden als den neuen Unternehmen. Wir brauchen Waffen- und Chancengleichheit", sagte Schmallenbach. Als Beispiel nannte er die Verpflichtung zur Papier-Schriftform beim Abschluss von Verträgen, der Versicherer unterlägen. Diese Form würde von Insurtechs oft nicht eingehalten.
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)