Importpreise im September 2020: -4,3 % gegenüber September 2019
Archivmeldung vom 28.10.2020
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Freigeschaltet durch André OttDie Importpreise waren im September 2020 um 4,3 % niedriger als im September 2019. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, hatte die Veränderungsrate gegenüber dem Vorjahr im August 2020 bei -4,0 % gelegen, im Juli 2020 bei -4,6 %. Gegenüber dem Vormonat August 2020 stiegen die Importpreise im September um 0,3 %.
Starker Preisrückgang bei Energie im Vorjahresvergleich
Der Rückgang der Importpreise gegenüber September 2019 war vor allem durch die Entwicklung der Einfuhrpreise für Energie beeinflusst. Energieeinfuhren waren im September 2020 um 29,7 % billiger als im September 2019.
Den größten Einfluss auf die Jahresveränderungsrate für Energie hatte Erdöl mit einem Minus von 32,5 %. Nach einem extremen Preisverfall in den ersten vier Monaten des Jahres waren die Preise für importiertes Erdöl von April bis August 2020 um mehr als das Doppelte gestiegen. Im September gaben sie aber gegenüber dem Vormonat wieder nach (-5,8 %).
Die Preise für Mineralölerzeugnisse waren im Vorjahresvergleich um 39,3 % niedriger und gingen ebenfalls gegenüber dem Vormonat (-6,0 %) zurück. Die Preise für Erdgas lagen 17,1 % unter denen von September 2019, stiegen aber im Gegensatz zu Erdöl und Mineralölerzeugnissen mit einem Plus von 14,8 % gegenüber August 2020 zum zweiten Mal in Folge deutlich.
Der Einfuhrpreisindex ohne Energie war im September 2020 um 1,3 % niedriger als im September 2019. Lässt man nur Erdöl und Mineralölerzeugnisse außer Betracht, lag der Einfuhrpreisindex um 1,9 % unter dem Stand des Vorjahres.
Preisrückgänge bei Vorleistungsgütern insgesamt, aber deutliche Preissteigerungen bei Edelmetallen im Vorjahresvergleich
Die Preise für importierte Vorleistungsgüter lagen im September 2020 um 2,5 % unter denen des Vorjahresmonats. Es verbilligten sich unter anderem Holz- und Zellstoff (-13,8 %), Kunststoffe in Primärformen (-8,2 %), Roheisen, Stahl und Ferrolegierungen (-7,3 %) sowie elektronische Bauelemente (-6,2 %). Dagegen lagen die Preise für Edelmetalle und Halbzeug daraus nach wie vor erheblich über dem Niveau des Vorjahresmonats (+22,6 %).
Die Preise für importierte Investitionsgüter lagen im September 2020 um 1,0 % unter denen von September 2019. Während unter anderem Tablets (-6,1 %) und Smartphones (-5,1 %) billiger waren, wurden Kraftwagen und Kraftwagenmotoren zu 1,1 % höheren Preisen als im September 2019 importiert.
Gebrauchsgüter waren im Vergleich zum Vorjahr 1,1 % billiger. Die Importpreise für Verbrauchsgüter fielen um 0,3 % gegenüber dem Vorjahr. Insbesondere Fleisch- und Fleischerzeugnisse waren im Vergleich zum Vorjahr 5,3 % billiger.
Die Einfuhrpreise für landwirtschaftliche Güter lagen 2,8 % höher als im September 2019. Während insbesondere Zitrusfrüchte (+14,8 %), Äpfel (+11,8 %) und Rohkaffee (+10,1 %) deutlich teurer waren als vor einem Jahr, wurden vor allem Mandeln (-32,8 %), lebende Schweine (-28,1 %) und Tomaten (-9,0 %) zu niedrigeren Preisen importiert.
Der Index der Ausfuhrpreise lag im September 2020 um 1,1 % unter dem Stand von September 2019. Im August und im Juli 2020 hatte die Jahresveränderungsrate ebenfalls bei -1,1 % gelegen. Gegenüber dem Vormonat August 2020 stiegen die Ausfuhrpreise im Durchschnitt leicht um 0,1 %.
Krisenmonitor ermöglicht Vergleich zwischen Corona-Krise und Finanz- und Wirtschaftskrise
Die Importpreise sind auch Teil des "Krisenmonitors" (www.destatis.de/krisenmonitor), mit dem das Statistische Bundesamt die Entwicklung wichtiger Konjunkturindikatoren in der Corona-Krise und in der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009 gegenüberstellt. Der Krisenmonitor ergänzt die Sonderseite Corona-Statistiken, die seit Anfang April statistische Informationen zu den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie bündelt. Detaillierte Informationen zu den Statistiken der Ein- und Ausfuhrpreise enthält die Fachserie 17, Reihe 8.1 und 8.2.
Quelle: Statistisches Bundesamt (ots)