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Stahlkonzern ArcelorMittal erschließt eigene Erz- und Kohle-Minen

Archivmeldung vom 06.03.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.03.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
ArcelorMittal ist ein transnationaler Stahlkonzern, der 2007 aus der niederländischen Mittal Steel Company und dem luxemburgischen Konzern Arcelor hervorging.
ArcelorMittal ist ein transnationaler Stahlkonzern, der 2007 aus der niederländischen Mittal Steel Company und dem luxemburgischen Konzern Arcelor hervorging.

Der weltgrößte Stahlkonzern ArcelorMittal will unabhängiger von den großen Rohstofflieferanten werden und erschließt deswegen eigene Erz- und Kohle-Minen. "Wir sind mittlerweile auch ein Bergbaukonzern", sagte Frank Schulz, der Deutschland-Chef von ArcelorMittal, der Tageszeitung "Die Welt". Gut 54 Millionen Tonnen Erz habe die Gruppe im vergangenen Jahr gefördert, dazu acht Millionen Tonnen Kohle. Und das soll erst der Anfang sein. "Wir arbeiten kontinuierlich am Ausbau unserer Kapazitäten", sagt Schulz.

Die Rohstoffsicherung habe höchste Priorität. Aktuell erschließt ArcelorMittal große Vorkommen in Kanada und Liberia. Der Selbstversorgungsgrad beim Eisenerz soll dadurch von derzeit knapp 42 Prozent auf fast 80 Prozent im Jahr 2015 ansteigen. Derweil sieht Schulz den Stahl-Standort Deutschland in Gefahr. "Es gibt immer neue Belastungen. Das schränkt die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Hersteller ein", sagt der Manager und verweist auf stetig steigende Strompreise, die Kosten durch die sogenannte EEG-Umlage infolge des Erneuerbare Energien Gesetzes und Abgaben für den Kauf von Emissionszertifikaten. "Das öffnet der internationalen Konkurrenz Tür und Tor", fürchtet Schulz. Denn Stahl sei heute ein globales Geschäft. "Wenn die Konditionen nicht mehr stimmen, kaufen Autohersteller und Maschinenbauer irgendwann woanders." In einigen Jahren vielleicht sogar in China. "Die Qualität der dortigen Hersteller wird stetig besser."

Für die Stahlherstellung in Deutschland sieht er nur dann noch eine Zukunft, wenn die Rahmenbedingungen stimmen. Mittlerweile sei die Belastungsgrenze aber erreicht. Der Manager appelliert daher an die Politik, die Rahmenbedingungen zu verbessern. Schließlich werde seine Industrie für die angestrebte Energiewende in Deutschland gebraucht. "Stahl ist nicht das Problem, sondern Teil der Lösung, wenn es um die klimapolitischen Herausforderungen geht."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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