Nach Vorwürfen wegen Steuertricks: PwC wehrt sich gegen Kritik
Archivmeldung vom 23.01.2018
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.01.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) hat sich gegen Vorwürfe zur Wehr gesetzt, Unternehmen beim Ausnutzen von Steuerschlupflöchern zu helfen. In einem Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Dienstag) warf der PwC-Europa- und Deutschlandchef, Norbert Winkeljohann, Kritikern eine oberflächliche Sicht vor. "Wer diese Vorgänge bewerten will, muss hinter die Fassade schauen", sagte der Vorstandssprecher seiner Organisation. Wer ein Unternehmen führe, sei verpflichtet, dies wirtschaftlich optimal zu tun. Dazu gehöre, auf die Höhe anfallender Abgaben zu achten. "Die größte Position in seiner Kostenrechnung ist nicht selten die Steuer", warb der Top-Berater um Verständnis für Manager, dass sie dieses Feld nicht ausblenden könnten.
"So lange es zwischen Nationen Wettbewerb um die Ansiedlung von Unternehmen gibt, werden uns diese Themen begleiten", fügte Winkeljohann hinzu. PwC betone seit Jahren, dass die Globalisierung und nun zunehmend das digitale Business nur mit Steuergesetzen beherrschbar seien, deren Grundzüge aktuelle Entwicklungen wie Digitalisierung berücksichtigten.
PwC stand unlängst in der Kritik, Praktiken zur Steuervermeidung etwa von Konzernen wie Amazon oder Ikea entwickelt zu haben. Auch in Veröffentlichungen wie "Panama Papers", "Paradise Papers" und "Luxemburg Leaks" werden Vertreter der Organisation regelmäßig als Architekten komplexer Steuersysteme mit dem Ziel möglichst niedriger Zahlungen genannt. Winkeljohann sagte dazu: "In jedem Fall empfehlen wir unseren Mandanten eine nachhaltige Steuerpolitik." PwC helfe seinen Kunden, Steuersysteme zu verstehen und auf der Grundlage der Beratung "eigenständige Entscheidungen unter Abwägung aller Risiken und Chancen zu treffen", erklärte Winkeljohann, der auch zum fünfköpfigen globalen Führungsteam von PwC mit seinen weltweit rund 225.000 Mitarbeitern gehört.
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)