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Verbandschef der Kindermediziner verteidigt Streik an NRW-Unikliniken - Arbeitskampf "entsteht aus Verzweiflung"

Archivmeldung vom 03.05.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.05.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Krankenschwester (Symbolbild)
Krankenschwester (Symbolbild)

Bild: Eigenes Werk /SB

Der Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ), Jörg Dötsch, hat den am Mittwoch beginnenden Streik an den nordrhein-westfälischen Unikliniken verteidigt. "Der Streik entsteht aus Verzweiflung, nicht aus einem Rückzug vom Patienten", sagte Dötsch dem "Kölner Stadt-Anzeiger".

"Im Gegenteil: Man will dem Patienten gerecht werden. Dafür braucht es Reformen", so Dötsch weiter. Er beklagte mangelnde Kapazitäten in den Kliniken. "Wenn ich nun als Pflegender über Nacht das Leben von vier oder fünf dieser Kinder zu verantworten habe, ist das unfassbar belastend." Der Kölner Mediziner sitzt auch in dem von Karl Lauterbach neu geschaffenen Expertengremium zur Reform des deutschen Krankenhaussystems.

Er kündigte an, sich mit Blick auf die Kinder- und Jugendmedizin für mehr Reservekapazitäten einzusetzen. Bei Kinderkrankheiten gebe es "massive saisonale Schwankungen. Wenn Kinder krank werden, hat man keine Zeit, zu warten." Dafür müsse man auch ungenutzte Kapazitäten in den Sommermonaten in Kauf nehmen. Auch brauche es innerhalb der Kindermedizin "dieselben Spezialisten für alle möglichen Fachbereiche wie in der Erwachsenenmedizin, um sie bestmöglich zu behandeln - auch, wenn sich das natürlich nicht rechnet", so Dötsch weiter.

Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger (ots)

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