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Media Tenor: ThyssenKrupp hatte 2012 schlechteste Presse aller Dax 30-Konzerne

Archivmeldung vom 14.01.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.01.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Thyssen-Krupp
Thyssen-Krupp

Der angeschlagene Stahlkonzern ThyssenKrupp ist in den Medien im vergangenen Jahr häufiger als jedes andere Dax-30-Unternehmen kritisiert worden. Das ergab laut einem Bericht der Tageszeitung "Die Welt" eine Studie des Medienforschungsunternehmens Media Tenor International.

Media Tenor wertete mehr als 20.000 Berichte aus 33 Medien aus. Schlechte Presse erhielten auch die Lufthansa, Metro, MAN und die Deutsche Börse. Ebenfalls nicht gut weg kamen die Deutsche Bank, Siemens, die Commerzbank, die Telekom sowie die Energiekonzerne RWE und Eon. Gewinner der Media Tenor-Studie waren hingegen der Münchner Gasespezialist Linde, gefolgt vom Softwarekonzern SAP, Henkel, Fresenius Medical Care und BMW.

Studien-Autor Roland Schatz rät Unternehmen auch in Krisenzeiten zu Transparenz und Offenheit. "Es wäre falsch, würde ThyssenKrupp schweigen und hoffen, dass sich die Journalisten für ein anderes Thema interessieren", sagte er der "Welt". Insgesamt entfielen die meisten Medienberichte auf die Deutsche Bank, dahinter rangierten VW, Daimler, die Lufthansa und die Commerzbank. Damit bauten die Deutsche Bank und VW ihre Dominanz in der deutschen Medienlandschaft weiter aus.

So befasste sich fast jeder fünfte Artikel über einen Dax-30-Konzern mit der Deutschen Bank, jeder siebte mit VW. Am wenigsten berichtet wurde über den Chemiekonzern Lanxess. Kaum mehr Medienpräsenz hatten der Autozulieferer Continental, der Düngemittelhersteller K + S sowie Merck und HeidelbergCement. "Die Sichtbarkeit ist wichtig", sagte Schatz. "Unternehmen, die in der Presselandschaft sichtbar sind, tun sich leichter, Aufträge zu bekommen und geeignete Mitarbeiter zu rekrutieren."

Deutsche Bank-Co-Vorstandsvorsitzender Anshu Jain war im vergangenen Jahr der Manager aus der Dax-30-Liga, über den am meisten berichtet wurde. Ihm folgte auf Rang zwei sein Co-Chef Jürgen Fitschen. Damit erzielten die beiden zusammen eine ähnliche Präsenz wie ihr Vorgänger Josef Ackermann im Vorjahr alleine, der 2011 die Rangliste der Medienpräsenz mit weitem Abstand angeführt hatte. Unter den Automanagern widmeten 2012 die Medien VW-Chef Martin Winterkorn die größte Aufmerksamkeit. Auf Platz vier folgte Siemens-Chef Peter Löscher vor Lufthansa-Chef Christoph Franz.

Doch häufige Erwähnungen in der Presse bedeuten nicht automatisch ein positives Image. So belegten Jain und Fitschen auf der Positiv-Negativ-Skala hintere Plätze. Schlusslicht war allerdings MAN-Chef Georg Pachta-Reyhofen, dessen Unternehmen unlängst von VW übernommen wurde und das wegen schlechter Absatzzahlen kürzlich Kurzarbeit einführen musste.

Über die beste Presse konnte sich hingegen der Continental-Vorstandsvorsitzende Elmar Degenhart freuen, gefolgt von Ben Lipps (Fresenius Medical Care), Wolfgang Reitzle (Linde), Norbert Reithofer (BMW) und Jim Snabe (SAP). Wie die Studie ergab, standen 2012 mehr Dax-Manager in der Kritik als noch im Jahr davor.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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