Experten sehen bis zu 20.000 Arbeitsplätze in Nordrhein-Westfalen bedroht
Archivmeldung vom 06.11.2008
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Autozuliefererbranche gerät immer stärker unter Druck. Wie dem WDR-Magazin Aktuelle Stunde jetzt bekannt wurde, hat einer der größten Versicherer der Branche alle bestehenden Limite auf General Motors und Ford auf Null gesetzt.
Das bedeutet für die Zulieferer, dass sie sich bei Geschäften mit Opel und Ford nicht mehr über Euler Hermes gegen Zahlungsrisiken versichern können. Betroffen sind alle Gruppen der beiden amerikanischen Konzerne, also auch die Adam Opel GmbH und die Ford-Werke GmbH.
Als Begründung heißt es in einem Schreiben, das der Redaktion der Aktuellen Stunde vorliegt: "Die Situation sowohl bei GM, als auch bei Ford hat sich [seitdem] erheblich verschlechtert. [...] Beide Konzerne verbrauchen pro Monat circa 1 Mrd. US Dollar an Liquidität. Eine Aufrechterhaltung bestehender Limite lässt sich unter Risikogesichtspunkten (für den Versicherer) nicht mehr vertreten."
Insolvenzen und Konkurse seien jetzt nicht mehr auszuschließen, so Ferdinand Dudenhöffer. Der Automobilexperte warnt in der Aktuellen Stunde vor einer Kettenreaktion mit dramatischen Folgen für die Zuliefererbranche. Deshalb, so Dudenhöffer, sei nun die Politik mit Überbrückungshilfen und Bürgschaften gefordert. Ansonsten seien bis zu 20.000 Arbeitsplätze allein in Nordrhein-Westfalen gefährdet. Das nordrhein-westfälische Wirtschaftsministerium teilte auf Anfrage mit, dass zur Zeit geprüft würde, in wie weit einzelne Unternehmen betroffen sind. Für die durch Produktionsstopps ohnehin schon angeschlagene Zulieferbranche dürfte die nun eingetretene Situation zu neuen Belastungen und Liquiditäts-Engpässen führen.
Quelle: WDR