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Auftragsbestand im Verarbeitenden Gewerbe im Oktober 2022: +0,3 % zum Vormonat

Archivmeldung vom 19.12.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.12.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Mary Smith
Statistisches Bundesamt
Statistisches Bundesamt

Bild: Eigenes Werk /OTT

Der reale (preisbereinigte) Auftragsbestand im Verarbeitenden Gewerbe war nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) im Oktober 2022 kalender- und saisonbereinigt 0,3 % höher als im September 2022. Trotz eines leichten Rückgangs im September 2022 befindet sich der Auftragsbestand weiterhin auf einem sehr hohen Niveau: Im Vergleich zum Oktober 2021 war der Auftragsbestand im Oktober 2022 kalenderbereinigt 5,8 % höher.

Reichweite des Auftragsbestands

7,6 Monate

Die offenen Aufträge aus dem Inland erhöhten sich im Oktober 2022 gegenüber September 2022 um 0,2 %, die aus dem Ausland um 0,3 %. Bei den Herstellern von Vorleistungsgütern verringerte sich der Auftragsbestand um 0,6 %, bei den Herstellern von Investitionsgütern stieg er um 0,4 %. Im Bereich der Konsumgüter lag der Auftragsbestand 0,7 % höher als im Vormonat.

Gestörte Lieferketten infolge des Kriegs in der Ukraine und anhaltende Verwerfungen durch die Corona-Krise führen nach wie vor zu Problemen beim Abarbeiten der Aufträge. Laut Umfrage des ifo Instituts für Wirtschaftsforschung klagen weiterhin mehr als die Hälfte der Industrieunternehmen über Engpässe und Probleme bei der Beschaffung von Vorprodukten und Rohstoffen. Den Zusammenhang von Materialknappheit und Industrieaktivität stellt das Statistische Bundesamt in einer Analyse mit fortlaufend aktualisierten Zahlen dar. Eine Analyse zum Produktionsindex für energieintensive Industriezweige ist auf der Themenseite "Industrie, Verarbeitendes Gewerbe" im Internetangebot des Statistischen Bundesamtes verfügbar.

Reichweite des Auftragsbestands sinkt auf 7,6 Monaten

Im Oktober 2022 ging die Reichweite des Auftragsbestands auf 7,6 Monate zurück (September 2022: 7,7 Monate). Bei den Herstellern von Investitionsgütern betrug die Reichweite 11,3 Monate (September 2022: 11,4 Monate), bei Vorleistungsgütern lag sie bei 3,7 Monaten (September 2022: 3,8 Monate) und bei Konsumgütern betrug sie 3,5 Monate (September 2022: ebenfalls 3,5 Monate).

Die Reichweite gibt an, wie viele Monate die Betriebe bei gleichbleibendem Umsatz ohne neue Auftragseingänge theoretisch produzieren müssten, um die vorhandenen Aufträge abzuarbeiten. Sie wird als Quotient aus aktuellem Auftragsbestand und mittlerem Umsatz der vergangenen zwölf Monate im betreffenden Wirtschaftszweig berechnet.

Methodische Hinweise:

In allen Meldungen zu Konjunkturindikatoren sind die unterschiedlichen Vergleichszeiträume zu beachten. Im Fokus der Konjunkturbeobachtung steht der Vergleich der kalender- und saisonbereinigten Werte zum Vormonat. Hieraus lässt sich die kurzfristige konjunkturelle Entwicklung ablesen. Der kalenderbereinigte Vorjahresvergleich dient einem längerfristigen Niveauvergleich und ist von saisonalen Schwankungen und Kalendereffekten unabhängig. In der Corona-Krise und im Zuge des Kriegs in der Ukraine kann es zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen im Vormonatsvergleich und Vorjahresvergleich kommen.

Der Auftragsbestand umfasst die Summe der Auftragseingänge am Ende des Berichtsmonats, die bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht zu Umsätzen geführt haben und die nicht storniert wurden. Die Veränderungsraten basieren auf dem preisbereinigten Index des Auftragsbestands im Verarbeitenden Gewerbe. Das durchschnittliche Ergebnis im Jahr 2015 wird dabei als Basis des Index verwendet und auf 100 Indexpunkte festgelegt (2015 = 100). Die Saison- und Kalenderbereinigung erfolgte mit dem Verfahren X13 JDemetra+. Der Auftragsbestand wird in der Gliederung der "Klassifikation der Wirtschaftszweige, Ausgabe 2008 (WZ 2008)" erfasst und ausgewertet. Dabei wird der Auftragsbestand wie der Auftragseingang nur in ausgewählten Wirtschaftszweigen des Verarbeitenden Gewerbes erhoben.

Quelle: Statistisches Bundesamt (ots)

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