Metall-Arbeitgeber warnen vor Folgen von Öl- und Gasboykott
Archivmeldung vom 11.03.2022
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie Arbeitgeber der Metall- und Elektroindustrie warnen für den Fall eines Importstopps für Gas und Öl aus Russland vor möglicherweise dramatischen Folgen. Für Deutschland würde sich das etwa "dramatisch" auf Industrie, aber auch auf die Privathaushalte auswirken, sagte Gesamtmetall-Präsident Stefan Wolf der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung".
"Die
Inflation wäre zweistellig. Die Versorgungssicherheit wäre ernsthaft
gefährdet", warnte Wolf. Er distanzierte sich damit von Forderungen, wie
sie zuletzt insbesondere die CDU/CSU-Bundestagsfraktion erhoben hatte.
Diese hatte gefordert, als Reaktion auf den Krieg Russlands in der
Ukraine den Gasbezug über die Pipeline Nord Stream 1 zu stoppen.
"Unsere
Antwort sollte schnell erfolgen. Wir wollen damit nicht warten", hatte
der Partei- und Fraktionsvorsitzende Friedrich Merz am Mittwoch gesagt.
Gesamtmetall-Präsident Wolf rechnete dazu vor, dass allein durch eine
Abschaltung von Nord Stream 1 Gas in einem Umfang von etwa 550
Terawattstunden ausfallen würde, "bei einem Bedarf von rund 950
Terawattstunden pro Jahr". Langfristig müsse Deutschland zwar auf jeden
Fall unabhängiger von russischen Importen werden, sagte er.
"Kurzfristig
fehlen uns aber trotz der Bemühungen von Bundesregierung und
EU-Kommission schlichtweg die Alternativen." Gesamtmetall ist der
Arbeitgeber-Dachverband der deutschen Metall- und Elektroindustrie, zu
der Branchen wie die Automobilindustrie, Maschinenbau und Medizintechnik
zählen. Die Metall- und Elektroindustrie umfasst gut 24.000 Betriebe
mit zusammen 3,9 Millionen Beschäftigten.
Quelle: dts Nachrichtenagentur