Magna erwartet keinen schnellen Siegeszug des Elektroautos
Archivmeldung vom 16.05.2019
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Freigeschaltet durch André OttDer kanadisch-österreichische Autozulieferkonzern Magna glaubt nicht an einen schnellen Siegeszug von Elektrofahrzeugen. "Wir gehen 2030 von einem Anteil der Verbrennungsmotoren von 16 bis 21 Prozent aus. Die reinen Elektrofahrzeuge werden hingegen nur einen Marktanteil von 9 bis 17 Prozent haben.
Der Rest wird auf Hybridfahrzeuge entfallen", sagte Günther Apfalter, Präsident von Magna International Europe und Magna Steyr, dem "Handelsblatt" in Graz.
Magna agiere daher konservativ. "Wir stellen die Produkte her, die von unseren Kunden gewünscht werden. Auf der anderen Seite betreiben wir verstärkt Innovation in Richtung Hybridfahrzeuge und Elektroauto", sagte der langjährige Europachef.
Im größten europäischen Werk von Magna in Graz baut der Konzern für Jaguar seit einem Jahr den I-Pace, ein reines Elektroauto. "Wir sind für die Zukunft gut gerüstet sowohl für die traditionellen als auch für die neuen Antriebe bis hin zu Wasserstoff und Brennstoffzelle", ist der Manager überzeugt.
Derzeit steht Magna mit Autokonzernen in Kontakt, nach dem Jaguar I-Pace weitere Elektroautos zu bauen. "Wir sind natürlich dabei, weitere Aufträge für Elektrofahrzeuge an Land zu ziehen. Wir führen ständig Gespräche", sagte der Europa-Chef von Magna. Apfalter verbreitet trotz der schwierigen Autokonjunktur Zuversicht. "Wenn das leichte Wachstum anhält und die Nachfrage nach Elektroautos wächst, schauen wir bei Magna zuversichtlich in die Zukunft. Wir haben seit 2008 der letzten Krise der Autoindustrie quasi ein kontinuierliches Wachstum erlebt. Die jetzige Stagnation ist daher verkraftbar", sagte der Europa-Chef.
Im vergangenen Jahr hatte Magna, einer der größten Automobilzulieferer weltweit, seinen Umsatz um zwölf Prozent auf 40,8 Milliarden US-Dollar gesteigert. Die Erlöse sollen steigen. "Wir erwarten in diesem Jahr bei Magna einen Umsatz von 40 bis 42 Milliarden Dollar", sagte Apfalter dem "Handelsblatt". Der börsennotierte Konzern will auch anorganisch wachsen. "Wir sind Zukäufen gegenüber aufgeschlossen", sagte der langjährige Europa-Chef. "In der Phase der Marktbereinigung sind wir immer gewachsen." Weltweit beschäftigt das börsennotierte Unternehmen 169.000 Mitarbeiter in 338 Werken in 28 Ländern. In Europa besitzt Magna über 120 Fabriken mit insgesamt 64.000 Mitarbeitern. Allein im Werk in Graz werden nach Unternehmensangaben 10.000 Mitarbeiter beschäftigt.
Quelle: dts Nachrichtenagentur