Der Deal des Peter Hartz: Keine Huren vor Gericht
Archivmeldung vom 10.01.2007
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Freigeschaltet durch Jens BrehlDer frühere VW-Personalvorstand Peter Hartz (65) hat mit der Staatsanwaltschaft Braunschweig einen Deal ausgehandelt, der ihn davor bewahren soll, dass in seinem Gerichtsprozess Prostituierte als Zeugen auftreten, berichtet die ZEIT.
Vom 17. Januar an muss sich Hartz als Angeklagter vor dem
Landgericht Braunschweig wegen des Verdachts auf Untreue und
Begünstigung eines Mitglieds des Betriebsrates verantworten. Weder
Zeugen noch Sachverständige sind dazu geladen. "Wir lassen keine
Prostituierten aufmarschieren", sagt die Braunschweiger
Oberstaatsanwältin Hildegard Wolff der ZEIT, "und im Gegenzug führt
Hartz sein Geständnis über die Sonderbonuszahlungen genau aus." Der
frühere Chef des VW-Betriebsrates, Klaus Volkert, soll auf Anweisung
von Hartz fast zwei Millionen Euro Sonderboni erhalten haben,
angeblich ohne sachlichen Grund. Für Bordellbesuche sind nach
Erkenntnissen der Ermittler nur wenige tausend Euro aus der
Firmenkasse gezahlt worden. "Ein paar tausend Euro tausche ich gegen
zwei Millionen", so die Oberstaatsanwältin.
Die Ankläger sind sich sicher, dass Hartz sich in seinem Prozess an die Abmachung halten werde, weil er so große Angst vor dem Thema Bordellbesuche habe. Schon während seiner Vernehmung im vergangenen Oktober brachte er kein Wort über Huren heraus, weil ihm das alles so peinlich war. Sollte Hartz sich im Prozess nicht an die Vereinbarung mit den Staatsanwälten halten, "wird es wohl auf eine richtige Hauptverhandlung hinauslaufen, mit richtig vielen Zeugen", so Oberstaatsanwältin Wolff.
Quelle: Pressemitteilung DIE ZEIT