IW: Zollkonflikt kostet Deutschland bis zu 290 Milliarden Euro
Trumps Zoll-Krieg könnte Deutschland bis zum Jahr 2028 bis zu 290 Milliarden Euro an Wohlstand kosten. Dies entspricht 1,6 Prozent des jährlichen Bruttoinlandsprodukts (BIP). Zu diesem Ergebnis kommt eine Analyse des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zu den Auswirkungen von Trumps Zollpolitik, über die das "Handelsblatt" (Donnerstagausgabe) berichtet.
So würden sich die Einbußen bei der Wirtschaftsleistung zwischen 2025
und 2028 allein durch die Verhängung von US-Zöllen "auf etwa 200
Milliarden Euro summieren", heißt es in der Analyse. Das wären jährlich
1,2 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Sollten die Handelspartner der
USA ihrerseits Zölle auf US-Importe erheben, könnten die Kosten auf 290
Milliarden Euro steigen.
Für die EU belaufen sich die Kosten über
vier Jahre von 2025 bis 2028 gerechnet laut IW auf bis zu 1,1 Billionen
Euro. Noch stärker von den US-Zöllen wären Entwicklungs- und
Schwellenländer betroffen. Allein die Verhängung der US-Zölle würde
Vietnam bis 2028 jährlich 5,3 Prozent der Wirtschaftsleistung kosten,
bei Ergreifen von Vergeltungsmaßnahmen wären es 6,3 Prozent.
US-Präsident
Donald Trump hatte am 2. April eine Reihe von Zöllen gegenüber fast
allen Handelspartnern der USA erlassen. Bei rund 75 Ländern, die
Verhandlungsbereitschaft zeigten, setzte Trump die Zölle am 9. April für
90 Tage auf den bereits erhöhten Satz von 10 Prozent herunter. Für
chinesische Importe gilt die 90-Tage-Frist jedoch nicht. Nachdem China
mit Gegenzöllen zurückschlug, bestraften die USA die Volksrepublik mit
Zöllen in Höhe von 145 Prozent.
Bleibt es bei den US-Zöllen auf
alle chinesischen Waren in Höhe von 145 Prozent, würde das die deutsche
Wirtschaft laut einer Berechnung des IW bis 2028 rund 150 Milliarden
Euro kosten. Greift China zu Vergeltungszöllen, würden die Kosten rund
200 Milliarden Euro betragen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur