Europas Immobilienmärkte erholen sich: Kaufpreise von Wohnimmobilien legten 2024 zu
Der AVIV Housing Market Report, eine Analyse der Immobilienmärkte in 7 ausgewählten europäischen Ländern, zeigt: Die gesunkenen Zinsen haben im vergangenen Jahr für eine Belebung auf den europäischen Immobilienmärkten gesorgt. Dank der verbesserten Finanzierungskonditionen erhöhte sich das Volumen an vergebenen Immobilienkrediten zuletzt deutlich und die Immobilienpreise befinden sich in vielen Ländern wieder im Aufwind.
In Deutschland stiegen die Angebotspreise von Wohnimmobilien 2024 um durchschnittlich 2,9 Prozent. Insgesamt verzeichneten 6 von 7 untersuchten europäischen Ländern im vergangenen Jahr Preisanstiege - in der Spitze sogar um 11 Prozent. Das zeigt der aktuelle AVIV Housing Market Report. Darin wird die Entwicklung der Kaufpreise auf den Immobilienmärkten in Deutschland, Frankreich, Belgien, Luxemburg, Italien, Spanien und Portugal analysiert. Der Report entsteht in Zusammenarbeit mit den Immobilienportalen SeLoger und Immoweb, die ebenso wie immowelt Teil der AVIV Group sind.
Deutschland preislich fast gleichauf mit Frankreich
In Deutschland müssen Käufer von Wohnimmobilien aktuell im Durchschnitt mit 3.012 Euro für den Quadratmeter rechnen. Damit befindet sich die Bundesrepublik preislich inzwischen nahezu auf demselben Niveau wie Frankreich (3.017 Euro). Dort fiel der Preisanstieg im vergangenen Jahr mit 0,4 Prozent wesentlich geringer aus als in Deutschland.
Unter den 7 betrachteten Ländern verzeichnete nur Luxemburg rückläufige Preise (-4,8 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahr hat sich der Preisrückgang im Großherzogtum 2024 allerdings abgeschwächt. Der durchschnittliche Quadratmeterpreis ist zudem mit 8.272 Euro weiterhin der mit Abstand höchste aller untersuchten Länder.
Auf der iberischen Halbinsel legten die Angebotspreise hingegen deutlich zu: In Spanien verteuerten sich Wohnimmobilien binnen eines Jahres um durchschnittlich 11,2 Prozent auf 2.271 Euro pro Quadratmeter. Portugal verzeichnete 2024 ein Plus von 10,4 Prozent auf 2.827 Euro.
Auch in Italien (1.880 Euro; +2,2 Prozent) und Belgien (2.325 Euro; +2,0 Prozent) sind die Wohnimmobilienpreise im vergangenen Jahr gestiegen.
Insgesamt deutet vieles auf eine fortgesetzte Erholung der europäischen Immobilienmärkte hin. Trotz anhaltender wirtschaftlicher und politischer Unsicherheiten, dürfte 2025 von weiter steigenden Angebotspreisen für Wohneigentum geprägt sein.
Steigende Nachfrage nach Immobiliendarlehen
Die Marktbelebung in vielen europäischen Ländern wird auch mit Blick auf das Volumen an vergebenen Krediten für Immobilienfinanzierungen deutlich. Nachdem das Kreditvolumen infolge des Zinsschocks seit 2022 kontinuierlich gesunken war, trat im vergangenen Jahr eine durch das gesunkene Zinsniveau bedingte Erholung ein. Besonders deutlich fiel der Aufwärtstrend zuletzt in Deutschland aus: Das Gesamtvolumen an vergebenen Krediten für Baufinanzierungen lag laut Europäischer Zentralbank (EZB) im November 2024 um 32 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats.
Zwar haben sich die Bauzinsen in Deutschland zu Jahresbeginn infolge steigender Renditen für Bundesanleihen mit zehnjähriger Laufzeit erhöht. Die jüngste EZB-Leitzinssenkung um 25 Basispunkte und weitere mögliche Senkungen im Jahresverlauf könnten jedoch wieder für mehr Stabilität sorgen.
Quelle: immowelt (ots)