Sind die Siemens-Zahlungen an Pseudo-Gewerkschaft ein Einzelfall?
Archivmeldung vom 29.03.2007
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Freigeschaltet durch Jens BrehlZu den aktuellen Entwicklungen in der Affäre um die Siemens-Zahlungen an die so genannte Arbeitsgemeinschaft unabhängiger Betriebsräte (AUB) erklärt Ulrich Maurer, Parlamentarischer Geschäftsführer der Fraktion DIE LINKE.:
Das Ausmaß, in dem das Siemens-Management eine Pseudo-Gewerkschaft ausgehalten hat, ist erschreckend. Es legt den Verdacht nahe, dass dieses Vorgehen kein Einzelfall ist - weder im Siemens-Konzern noch darüber hinaus. Schließlich hat die über ihren Bundesvorsitzenden offenbar mit Konzern-Millionen finanzierte AUB nach eigenen Angaben 19 000 Mitglieder. Wer kann jetzt noch sicher sein, dass Schmiergelder wie bei Siemens nicht auch in anderen Unternehmen an AUB-Vertreter gezahlt worden sind? Es stellt sich die Frage, inwieweit diese Anti-Gewerkschaft ein unmittelbares oder mittelbares Konstrukt der Arbeitgeber ist. Dass die AUB mit den Siemens-Zahlungen nichts zu tun haben will, ist ein schlechter Scherz.
Es ist zugleich schwer vorstellbar, dass Siemens-Chef Heinrich von Pierer nicht darüber informiert war, dass das Unternehmen sich gewogene Arbeitnehmervertreter gekauft hat. Ich fordere Siemens auf, den Umfang der AUB-Unterstützung und entsprechende Verflechtungen unverzüglich offenzulegen.
Quelle: Pressemitteilung DIE LINKE.