IW: 2018 wird zweitstärkstes Streik-Jahr seit 25 Jahren
Archivmeldung vom 06.04.2018
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.04.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch André OttDas laufende Jahr wird nach Einschätzung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) eines der streikintensivsten seit 1993. Dem Nachrichtenmagazin Focus sagte IW-Tarifexperte Hagen Lesch: "Abgesehen von 2015 ist in diesem Jahr insgesamt das höchste Niveau seit 1993 zu erwarten." Ein Grund sei, dass die Gewerkschaften wegen des Fachkräftemangels und einer Million offener Stellen viel Druck machen könnten, ihre Lohnforderungen durchzusetzen.
Wie Focus weiter schreibt, gab es allein beim Metall-Tarifkampf zu Jahresbeginn durch den Streik von 1,5 Millionen Beschäftigten 425.000 Ausfalltage. Focus beruft sich dabei auf Zahlen des Arbeitgeberverband Gesamtmetall. Das waren bereits doppelt so viele Ausfalltage wie im gesamten Jahr 2017. Der Schaden für die Firmen soll nach Gesamtmetall-Einschätzung bei 600 Millionen Euro liegen. Der Wirtschaftsweise Peter Bofinger hält die harte Haltung der Gewerkschaften für gerechtfertigt: "Nach dem relativ mageren Lohnplus 2017 darf es dieses Jahr ruhig etwas mehr sein", sagte Bofinger gegenüber Focus.
Quelle: dts Nachrichtenagentur