Ohoven: "Gerechtigkeitslücke schließen"
Archivmeldung vom 30.03.2007
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Freigeschaltet durch Jens BrehlNach erster Lesung des Gesetzentwurfs zur Reform der Unternehmenssteuern sagt der Präsident des Bundesverbands mittelständische Wirtschaft (BVMW), Mario Ohoven: "Die Bemühungen der Politik, das Gesetz mittelstandsverträglicher auszugestalten, erkennen wir an. Einige Verbesserungsvorschläge des Mittelstands wurden bereits berücksichtigt. Dennoch besteht Nachbesserungsbedarf, etwa bei den Abschreibungsmöglichkeiten."
So trage zwar der Kompromiss bei der Abschreibung von
geringfügigen Wirtschaftsgütern den Bedenken des BVMW Rechnung.
Anders sehe es aber bei den Abschreibungsmöglichkeiten für
höherwertige Wirtschaftsgüter aus: "Die geplante Abschaffung der
degressiven AfA wird sich als Innovationsbremse auswirken", warnt der
Mittelstandspräsident. Schließlich sei der Wertverlust für eine
Maschine in den ersten Jahren nach dem Kauf am größten. "Ist nur eine
lineare Abschreibung möglich, droht ein überalterter Maschinenpark in
den Unternehmen."
Auch die erweiterte Bemessungsgrundlage der Gewerbesteuer
kritisiert Ohoven vehement: "Die Vorstellung, dass gezahlte Zinsen,
Mieten oder Leasingraten steuerpflichtiger Gewinn sein sollen, ist
und bleibt schlicht widersinnig und belastet vor allem den
Mittelstand, der traditionell auf Fremdfinanzierung angewiesen ist."
Es sei nicht hinnehmbar, dass die mittelstandstypischen Personengesellschaften für die Steuerbegünstigungen der Kapitalgesellschaften mit aufkommen müssen, aber nicht den gleichen Nutzen davon haben. "Diese Gerechtigkeitslücke muss im Gesetzgebungsprozess dringend geschlossen werden", fordert Ohoven.
Quelle: Pressemitteilung Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW)