BP-Ökonom: Ölpreise unter 40 Dollar für die nächsten drei Jahre unwahrscheinlich
Archivmeldung vom 12.09.2005
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittAuch die kommenden Jahre werden die Ölpreise hoch bleiben. Christof Rühl, stellvertretender Chefökonom des britischen Ölkonzerns BP, sagte dem "Tagesspiegel am Sonntag": "Die nächsten drei Jahre werden wir wahrscheinlich Preise von unter 40 Dollar nicht sehen." Vor allem die stark geschrumpften weltweit freien Förderkapazitäten machten die Händler nach seiner Einschätzung nervös. Die Investitionen der gesamten Ölbranche in Förderung und Weiterverarbeitung lägen derzeit bei etwa 160 Milliarden Dollar jährlich.
"In den nächsten Jahren dürfte der Betrag auf 200
Milliarden Dollar steigen", sagte Rühl. Eine noch größere Aufstockung
sei schwierig. "Zum einen muss man aufpassen, nicht zyklisch zu
arbeiten. Sonst besteht die Gefahr, dass große Überkapazitäten
entstehen, was Zukunftsinvestitionen abblocken würde", fügte Rühl
hinzu. Zum anderen seien aber auch die Zulieferer wie Hersteller von
Ölplattformen und Serviceunternehmen voll ausgelastet. Deren Preise
seien um 30 bis 40 Prozent gestiegen. "Höhere Investitionen würden
die Preise noch stärker treiben, nicht aber neue Kapazitäten
schaffen", sagte Rühl im Gespräch mit dem "Tagesspiegel am Sonntag."
Quelle: Pressemitteilung Der Tagesspiegel