In schottischem Amazon-Lagerhaus werden jährlich Millionen unverkaufte Waren zerstört
Archivmeldung vom 22.06.2021
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Freigeschaltet durch Anja SchmittLaut einer Ermittlung des britischen Fernsehsenders ITV zerstört eine Filiale des Logistikriesen Amazon offenbar Millionen Waren jedes Jahr. Davon sei die Hälfte von ihnen sogar nie aus ihrer Verpackung genommen wurden. Dies meldet das russische online Magazin „SNA News“ .
Weiter heißt es diesbezüglich auf deren deutschen Webseite: "Wie der Sender am Montag unter Verweis auf einen ungenannten Ex-Angestellten des Amazon-Lagerhauses im schottischen Dunfermline berichtet, seien jede Woche in der Regel 130.000 Artikel zerstört worden. Manchmal seien gut 200.000 Waren in einer Woche als „zu zerstören“ markiert gewesen. Umgerechnet würden nur in diesem Lager mehr als sechs Millionen Artikel jährlich zerstört.
Demzufolge handelt es sich um eine ganze Reihe von Waren – von smarten Fernsehern über Laptops und Föns bis auf Bücher und Atemschutzmasken in ursprünglichen Verpackungen. Viele dieser Gegenstände seien nie verkauft gewesen. Die Journalisten wollen Lastwagen verfolgt haben, die die Produkte entweder zu Recyclinghöfen oder zu Mülldeponien transportiert hätten.
„Insgesamt sind 50 Prozent dieser Artikel ungeöffnet und immer noch in ihrer Schutzfolienverpackung. Die andere Hälfte sind Rücksendungen und in einem guten Zustand“, zitiert der Sender den ehemaligen Angestellten.
In einer Woche in April sollen laut einem internen Memo aus Dunfermline mehr als 124.000 Artikel mit „zerstören“ markiert, berichtet der Sender. Nur 28.000 Waren seien in der gleichen Periode mit „spenden“ gekennzeichnet.
Die Ursache für so viele zerstörte Produkte könnte darin liegen, dass viele Verkäufer ihre Waren in Amazons Hallen lagern, so der Sender. Je länger aber der Artikel unverkauft bleibe, desto mehr müsse für die Aufbewahrung gezahlt werden, bis es letztendlich billiger werde, die Ware zu entsorgen, als sie weiter zu lagern. Dies sei besonders der Fall mit Gütern aus dem Ausland.
Das Unternehmen beteuerte gegenüber ITV, dass „keine Artikel zu Abfalldeponien im Vereinigten Königsreich geschickt werden“. Unverkaufte Waren würden wiederverkauft, an wohltätige Organisationen gespendet, recycelt oder „als letzter Ausweg“ zur Energierückgewinnung geschickt."
Quelle: SNA News (Deutschland)