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BA-Vorstandsmitglied Becker fordert mehr Zuwanderung qualifizierter Ausländer

Archivmeldung vom 19.09.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.09.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Rainer Sturm / pixelio.de
Bild: Rainer Sturm / pixelio.de

Die Bundesagentur für Arbeit (BA) fordert von der nächsten Bundesregierung ein Zuwanderungsgesetz und klare Regeln für den Zuzug qualifizierter Ausländer. "Damit können wir steuern, dass mehr qualifizierte Arbeitskräfte zu uns kommen", sagte Raimund Becker, Vorstandsmitglied der Bundesagentur für Arbeit, dem Wirtschaftsmagazin 'Capital' (Ausgabe 10/2017; EVT 21. September). Ein Gesetz sei überfällig, da rund 300.000 Menschen jährlich aus dem Arbeitsmarkt ausschieden, sagte Becker. Die Integration der 1,2 Millionen Flüchtlinge, die seit dem Sommer 2015 gekommen seien, laufe zwar "ein klein wenig besser als gedacht". Aber sie lösten den Fachkräftemangel nicht.

Im ersten Jahr nach der Einreise habe die BA 13 Prozent der Geflüchteten in eine reguläre, sozialversicherungspflichtige Arbeit vermittelt, sagte Becker, häufig als Helfer in der Gastronomie, in der Logistik oder als Reinigungskraft. In fünf Jahren solle mehr als die Hälfte der Flüchtlinge arbeiten.

Von den 1,2 Millionen Flüchtlingen, die 2015 und 2016 nach Deutschland kamen, befinden sich derzeit knapp 254.000 in Qualifizierungslehrgängen. Arbeitslos gemeldet sind rund 208.000 Flüchtlinge, das sind über ein Viertel mehr als im Vorjahr. Dies sei "alles gut verkraftbar angesichts eines Arbeitsmarktes in blendender Verfassung", so Becker. Zugleich mahnte er aber zur Geduld: "Wir müssen uns darauf einstellen, dass wir diese Menschen immer wieder nachqualifizieren müssen und dass die Arbeitslosigkeit in dieser Gruppe hoch bleibt, gemessen an anderen Migrantengruppen."

Kritik übte Becker im 'Capital'-Interview am laxen Umgang mancher Bundesländer mit Wohnsitzauflagen für Flüchtlinge. So zögen derzeit vermehrt Flüchtlinge von Bayern nach NRW, obwohl dies verboten sei. Dies erschwere die Integration.

Quelle: Capital, G+J Wirtschaftsmedien (ots)

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