Airbus sieht Google und Amazon als Konkurrenten
Archivmeldung vom 14.01.2016
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittAirbus-Chef Tom Enders will den deutsch-französisch-spanischen Gemeinschaftskonzern umbauen und für die digitale Ära fit machen. "Wir können es uns nicht leisten, der nächsten industriellen Revolution hinterherzuhinken: der integrierten, digitalen Entwicklung und Fertigung", spornt der Deutsche seine Mitarbeiter im Brief zum Jahresauftakt an, der dem "Handelsblatt" (Freitagausgabe) vorliegt.
Der Topmann von Airbus, dessen Vertrag im März verlängert werden dürfte, erläutert die Herausforderung: "Wenn wir in den kommenden Jahrzehnten eines der führenden Luft- und Raumfahrtunternehmen der Welt bleiben wollen, müssen wir die Zukunft der Luftfahrt vor dem Hintergrund eines immer schnelleren technologischen Wandels definieren und verwirklichen."
Überraschende Worte für einen Konzern, der sich bei Zivilflugzeugen als Weltmarktführer sieht. Enders, der auch "Major Tom" genannt wird, sieht die Luft- und Raumfahrtindustrie vor neuer Konkurrenz durch Unternehmen wie "Space X", Google und Amazon, die alle aus der digitalen Wirtschaft stammen. Der Konzern müsse deshalb seine "Wissens- und Kompetenzbasis" und auch den gesamten Aufbau der Organisation an die Bedingungen des digitalen Zeitalters anpassen. Bei Airbus verschlechterten sich die Zeitpläne für die Entwicklung und Indienststellung neuer Produkte, während es weltweit "ein immer höheres Innovationstempo" gebe. Auch der Wettbewerb um Talente werde künftig global ausgetragen. Airbus habe Nachholbedarf, weil die eigene Belegschaft noch zu wenig internationalisiert sei und der Frauenanteil zu niedrig.
Das Unternehmen ist nicht untätig geblieben: Im vorigen Jahr hat es ein Innovationslab in Kalifornien eröffnet und einen eigenen Fonds für Venture-Kapital gestartet, um Start-ups an sich zu binden. Nun will Major Tom einen Gang hochschalten, schreibt die Zeitung über den Airbus-Chef.
Quelle: dts Nachrichtenagentur