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Handwerk fordert Aufwertung von Sozialverhalten und Disziplin

Archivmeldung vom 01.12.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.12.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Aktion Modernes Handwerk e. V.
Bild: Aktion Modernes Handwerk e. V.

In der Diskussion über die aktuelle Ausbildungsmisere in Nordrhein-Westfalen haben Handwerk und Landtagsopposition eine Aufwertung von Sekundärtugenden wie Disziplin, Umgangsformen und Sozialverhalten gefordert. Ein zu grelles Outfit, schräges Verhalten und eine rotzig-provokante Ausdrucksweise beim Einstellungsgespräch ließen jedes Jahr Firmenchefs und Ausbilder ratlos und so manchen Bewerber stellenlos zurück, sagte der Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Düsseldorf, Axel Fuhrmann der in Essen erscheinenden Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ). "Passende Umgangsformen für eine so ernste Situation wie einen Termin, bei dem es um meine berufliche Zukunft geht, sind erstaunlicherweise keine Selbstverständlichkeit", so Fuhrmann.

Rund 24000 junge Leute sind allein im vergangenen Ausbildungsjahr in NRW ohne die gewünschte Lehrstelle geblieben. Dem stehen rund 5000 offene Ausbildungsplätze gegenüber, für welche die Betriebe nach eigenen Angaben keine qualifizierten Bewerber finden konnten.

Der Chef des CDU-Wirtschaftsflügels, Hendrik Wüst, kritisierte, dass die rot-grüne Landesregierung mit der Abschaffung der Kopfnoten im Schulalltag Sekundärtugenden abgewertet habe. "Sozialverhalten, ein anständiger Umgang miteinander, Verbindlichkeit und Pünktlichkeit sind grundlegende Voraussetzungen für Ausbildungsfähigkeit", erklärte Wüst. In die gleiche Kerbe schlug FDP-Fraktionsvize Ralf Witzel: "Disziplin, gute Umgangsformen und Respekt werden heute im grünen Phantasialand der leistungslosen Erziehungsvorstellungen zu Unrecht unterschätzt."

Das NRW-Schulministerium verwies dagegen auf die Möglichkeit jeder Schule, sich in der Schulkonferenz auf eine Schulordnung zu verständigen, in der auch Verhaltensregeln und Erziehungsprinzipien verankert werden könnten. Mit gemeinsam vereinbarten Regeln ließen sich Schüler häufig "ins Boot holen", hieß es im Ministerium von Schulministerin Sylvia Löhrmann (Grüne).

Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung (ots)

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