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Kentzler: "Unwürdiges" Ein-Euro-Job-Spiel beenden

Archivmeldung vom 24.10.2005

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.10.2005 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Der Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH), Otto Kentzler, hat von der kommenden schwarz-roten Koalition eine Kurskorrektur in der Arbeitsmarktpolitik verlangt. Wer die Ein-Euro-Jobs weiter ausbaue, vergeude nicht nur Milliardenbeträge, sondern entwerte auch den Preis der Arbeit, sagte Kentzler der Chemnitzer "Freien Presse".

Mit dem symbolischen Euro werde den Arbeitslosen lediglich vorgegaukelt, dass sie wieder gebraucht würden. Im Gegenzug würden die Beschäftigten auf dem ersten Arbeitsmarkt ihre Jobs verlieren, kritisierte der ZDH-Präsident. Er forderte, dieses "unwürdige Spiel" schnell zu beenden. Das gelte auch für die "künstliche Beschäftigung" in Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen und ähnlichen arbeitsmarktpolitischen Instrumenten des zweiten Arbeitsmarktes. Erst wenn durch Reformen die Lohnzusatzkosten deutlich gesenkt würden, entstünden für Arbeitslose wieder Chancen auf tatsächliche Jobs.

Nachdrücklich sprach sich der Handwerkerpräsident gegen eine Erhöhung der Mehrwertsteuer aus. "Damit werden privater Konsum und Konjunktur abgewürgt", warnte Kentzler. Zugleich würde die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten zurückgehen und die Steuer- und Beitragseinnahmen des Staates weiter absinken. Steuererhöhungen als Flucht vor Reformen müssen für die künftige Bundesregierung tabu bleiben.

Quelle: Pressemitteilung Freie Presse (Chemnitz)

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