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Zeitung: Forscher der Bundesarbeitsagentur halten Armuts- und Reichtumsbericht für geschönt

Archivmeldung vom 03.06.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.06.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Bundesarbeitsagentur
Bild: Bundesarbeitsagentur

Das wissenschaftliche Institut IAB der Bundesagentur für Arbeit hat der Behauptung der Regierung in ihrem Armuts- und Reichtumsbericht widersprochen, dass die Lohnungleichheit in Deutschland abgenommen habe. Allein bei den Vollzeitbeschäftigten seien die Löhne des unteren Verdienst-Zehntels zwischen 2005 und 2010 um sechs Prozent gesunken, während sie beim oberen Zehntel um rund ein Prozent zugenommen hätten, zitiert die "Saarbrücker Zeitung" aus einer Stellungnahme des IAB zu einer Expertenanhörung, die am Montag im Bundestag stattfindet. Der Abstand zwischen den oberen und unteren Entgeltgruppen sei demnach gewachsen. Dagegen deute der Regierungsbericht auf eine "Verringerung der Ungleichheit" hin, kritisiert das IAB.

Die Arbeitsmarktforscher der Bundesagentur halten es auch für problematisch, dass der Regierungsbericht die positive Entwicklung der Erwerbsbeteiligung bei den 55- bis 65 jährigen herausstellt, zugleich aber verschweigt, dass die Hilfebedürftigkeit für Personen im Alter zwischen 60 und 65 "um circa 65 Prozent" gestiegen sei. "Zum anderen wird auch der Bezug von Arbeitslosengeld I im Bericht nicht thematisiert, obwohl bei 90.000 Arbeitslosengeld-I-Empfängern die Versicherungsleistungen nicht ausreichen, um den Lebensunterhalt des Haushalts zu decken und die daher ergänzend Arbeitslosengeld II bezogen haben", heißt es in der Stellungnahme des IAB. "Das Arbeitsmarktinstitut der eigenen Bundesbehörde hat die Regierung der Lüge überführt", meinte die Sozialexpertin der Linken, Sabine Zimmermann, gegenüber der "Saarbrücker Zeitung". Die Zahlen des IAB bestätigten den Eindruck vieler Menschen, "dass der Niedriglohnsektor wächst und die Ungleichheit zunimmt".

Quelle: Saarbrücker Zeitung (ots)

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