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Keine Preisentspannung am Berliner Wohnungsmarkt

Archivmeldung vom 09.05.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.05.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: "obs/LBS Norddeutsche Landesbausparkasse Berlin - Hannover"
Bild: "obs/LBS Norddeutsche Landesbausparkasse Berlin - Hannover"

Für Wohnungskäufer in Berlin ist derzeit noch keine Entspannung in Sicht: Seit 2009 sind die Preise für gebrauchte Eigentumswohnungen pro Jahr um durchschnittlich zehn Prozent gestiegen. Teuerster Bezirk ist nach wie vor Berlin-Mitte mit Spitzenpreisen von mindestens 4.137 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche. Deutlich weniger wird in Marzahn-Hellersdorf verlangt, das am unteren Ende der Preisskala liegt. Hier sind die günstigsten gebrauchten Eigentumswohnungen bereits für weniger als 1.012 Euro pro Quadratmeter zu haben.

Quelle für diese Daten ist der LBS-Kaufpreisspiegel, eine regelmäßige Veröffentlichung der LBS Norddeutsche Landesbausparkasse Berlin - Hannover (LBS Nord). Für die Analyse hat das Forschungsinstitut empirica die Verkaufsangebote in den Berliner Tageszeitungen und Online-Portalen für das erste Quartal 2014 ausgewertet.

Die weiteren Ergebnisse: In sechs der insgesamt zwölf Berliner Bezirke liegt der Standardpreis über 2.000 Euro pro Quadratmeter. Im teuersten Bezirk Mitte erreichen die typischen Angebotspreise sogar 3.200 Euro pro Quadratmeter. Bezogen auf das durchschnittliche Berliner Haushaltseinkommen kostet eine Wohnung hier das 9,3-Fache eines Jahresverdienstes, so die Berechnung von empirica.

Charlottenburg-Wilmersdorf (2.889 Euro/qm), Friedrichshain-Kreuzberg (2.833 Euro/qm) und Pankow (2.591 Euro/qm) zählen ebenfalls zu den gefragten und damit kostspieligeren Lagen. Eine gebrauchte Eigentumswohnung kostet einen normalen Berliner Haushalt hier umgerechnet sieben bis neun Jahreseinkommen.

In allen Bezirken Berlins sind die Standardpreise für gebrauchte Eigentumswohnungen gegenüber dem 1. Quartal 2009 gestiegen. Spitzenreiter bei den Preissteigerungen ist Neukölln mit jährlich 14,5 Prozent. Der geringste Anstieg findet sich in Spandau mit 5,4 Prozent pro Jahr. Auch in Marzahn-Hellersdorf legten die Preise mit jährlich 6,2 Prozent weniger stark zu. Bei einem aktuellen Standardpreis von 1.369 Euro pro Quadratmeter sind hier lediglich 3,7 durchschnittliche Jahreseinkommen für den Kauf einer Bestandswohnung erforderlich.

Die Bandbreite der inserierten Preise für gebrauchte Eigentumswohnungen habe seit 2009 deutlich zugenommen, berichtet empirica. So liegen in fast allen Bezirken nunmehr mindestens 1.000 Euro/qm zwischen den günstigsten und teuersten Eigentumswohnungen. Lediglich in Marzahn-Hellersdorf und Reinickendorf ist die Bandbreite geringer. Ein besonders großes Preisspektrum findet sich in Lichtenberg, Spandau und Mitte.

Wo sich in Berlin das Kaufen eher lohnt als das Mieten

Trotz der angespannten Preissituation am Berliner Immobilienmarkt kann es unter Umständen vorteilhafter sein, eine Wohnung zu kaufen statt sie zu mieten. Das hat das Institut empirica in einer Modellrechnung ermittelt. Für den Vergleich haben die Experten die Finanzierung einer Eigentumswohnung mit 25 Prozent Eigenkapital und einer monatlichen Belastung von sechs Prozent (drei Prozent Zins und drei Prozent Tilgung) den Mietkosten gegenübergestellt.

Laut der Berechnung haben Wohnungskäufer in sieben Stadtbezirken gegenüber Mietern wirtschaftliche Vorteile. Am meisten profitieren Immobilienerwerber in Spandau. Bei einem Durchschnittspreis von 99.000 Euro für eine gebrauchte Eigentumswohnung müssen sie monatlich 69 Euro weniger aufbringen, als wenn sie ein vergleichbares Objekt mieten würden. Einen Betrag in ähnlicher Größenordnung (66 Euro) sparen Wohnungskäufer in Reinickendorf. Auch in den Bezirken Lichtenberg, Steglitz-Zehlendorf, Marzahn-Hellersdorf, Tempelhof-Schöneberg und Neukölln ist die monatliche Belastung von Wohneigentümern zwischen 21 und 59 Euro geringer als die Monatsmiete.

"Trotz moderat steigender Preise ist die Finanzierung einer selbst genutzten Wohnung in Berlin weiter günstig. Wohneigentum hat sich als eine der besten Möglichkeiten für die private Altersvorsorge erwiesen. Denn Eigentümer profitieren im Ruhestand von einer geringeren Wohnkostenbelastung und haben, wie verschiedene Untersuchungen zeigen, im Alter ein höheres Vermögen aufgebaut als Mieter", erklärt LBS-Vorstandsvorsitzender Dr. Rüdiger Kamp.

Quelle: LBS Norddeutsche Landesbausparkasse Berlin - Hannover (ots)

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