Versicherungen fehlen Produkte für ältere Menschen
Archivmeldung vom 14.02.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittNur 36 Prozent der Versicherer haben bereits spezielle Produkte für Menschen über 50 Jahre entwickelt. Dabei schätzen 60 Prozent der Versicherer, dass diese Kunden überdurchschnittlich profitabel sind. Zu diesen Ergebnissen kommt die aktuelle Studie "Insurance Trend" von Steria Mummert Consulting, der Universität St. Gallen und dem Versicherungsmagazin.
Viele Versicherer haben Nachholbedarf bei Produkten für die über
50-Jährigen. Nur 36 Prozent der Unternehmen verkaufen Angebote zur
Vorbereitung auf die frühzeitige Pensionierung. Eine spezielle
Finanzberatung, die auf die Bedürfnisse älterer Menschen ausgerichtet
ist, bietet lediglich etwa jedes dritte Unternehmen. Ältere Kunden
unterstützen nur 23 Prozent der Versicherer bei Erbschafts- und
Testamentsfragen und 21 Prozent beraten sie über Sicherheit und
Unfallverhütung.
Es hapert jedoch nicht nur an den Angeboten, sondern auch an der
Ansprache älterer Menschen. Auch hier können Versicherungen einiges
besser machen. So versucht nur etwa jedes dritte Unternehmen gezielt
ältere Kunden mit Direktmarketing-Aktionen anzusprechen.
Versicherungsberater, die sich auf die Bedürfnisse der Zielgruppe
spezialisiert haben, beschäftigen nur 16 Prozent der Unternehmen.
Wenn Versicherungen heute Angebote für ältere Menschen entwickeln,
werden sie diese in Zukunft an eine stetig wachsende Zielgruppe
verkaufen können. Laut dem Statistischen Bundesamt ist jeder vierte
Deutsche älter als 60 Jahre. Tendenz steigend. Spätestens im Jahr
2050 wird dies bei jedem Dritten der Fall sein. Die Versicherer haben
diese Entwicklung erkannt. So sagen 78 Prozent der Befragten, dass
der Markt für Kunden über 50 Jahre stark wachsen wird. 89 Prozent
sind der Meinung, dass die Bedeutung älterer Kunden in ihrem
Unternehmen in den kommenden fünf Jahren zunehmen wird. Etwa jedes
zweite Unternehmen will durch eine intensivere Betreuung von Kunden
über 50 Jahre diese auch im Alter an das Unternehmen binden. Das kann
sich finanziell lohnen, denn ältere Kunden haben ein hohes Interesse
an Vorsorge und Versicherungsfragen und weisen eine geringe
Schadensquote auf.
Die aktuelle Studie "Insurance Trend" der Unternehmensgruppe
Steria Mummert Consulting entstand im September 2005 in
Zusammenarbeit mit dem Institut für Versicherungswirtschaft der
Universität St. Gallen (I-VW-HSG) und der Fachzeitschrift
"Versicherungsmagazin". Das Institut für Versicherungswirtschaft ist
das führende Brancheninstitut der Assekuranz. Für die Studie wurden
272 Fach- und Führungskräfte aus der Versicherungsbranche in
Deutschland, Österreich und der Schweiz mit Unterstützung des
Spezialisten für Umfrage- und Beschwerdemanagementsoftware Inworks
befragt. Die "Insurance Trend"-Studie wird regelmäßig durchgeführt,
um Branchentrends kontinuierlich erfassen zu können.
Quelle: Pressemitteilung Steria Mummert Consulting