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Unternehmensberater Roland Berger hält Zusammenbruch des Euro für möglich

Archivmeldung vom 09.01.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.01.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Bild: Wilhelmine Wulff  / pixelio.de
Bild: Wilhelmine Wulff / pixelio.de

Der Unternehmensberater Roland Berger hält einen Crash des Euro für möglich. "Ein Zusammenbruch des europäischen Währungssystems und damit des Euro ist nicht ausgeschlossen. Die Wahrscheinlichkeit liegt nach meiner Meinung bei zehn bis 15 Prozent", sagte er in einem Interview mit der "Bild am Sonntag".

Berger weiter: "Das klingt harmloser, als es ist. Denn eine Währung lebt allein vom Vertrauen der Märkte und der Bürger. Der materielle Unterschied zwischen einer Zehn- und einer 100-Euro-Note entsteht nur durch die aufgedruckte Zahl. Der Rest ist Papier. Und deshalb stellt auch ein Restzweifel von zehn Prozent an einer Währung eine relativ gefährliche Situation dar." Berger ist überzeugt, dass die Kosten eines Scheiterns des Euro höher sind als die einer Rettung. Berger: "Zu den politischen Kosten gehört, dass die Stimme Europas weltweit ihr Gesicht verlöre. Und die sozialen Kosten bestünden darin, dass durch eine weltweite Rezession Arbeitsplätze, Wohlstand und politische Stabilität weltweit und nicht zuletzt in Europa verloren gingen."

Nach seinen Worten wird die Staatsschuldenkriese noch Jahre anhalten. Berger: "Das Ganze wird nicht ohne die berühmten sieben mageren Jahre für die europäische Wirtschaft abgehen." Zur Begründung sagte Berger: "Da ist erstens eine massive Vertrauenskrise in alle handelnden Akteure von Politikern über Unternehmer bis zu den Finanzmärkten sowie anderen Institutionen, wie EU-Kommission, IWF oder Weltbank. Zweitens müssen wir in Europa die wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit von Ländern wie Italien, Spanien, Portugal und Griechenland wiederherstellen. Und dafür müssen die sogenannten AAA-Länder wie Deutschland, wenn sie am Fortbestand des Euro und der Europäischen Union interessiert sind, eine Brückenfinanzierung leisten."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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