Flugbegleiter-Streik: Lufthansa streicht weitere Flüge
Archivmeldung vom 01.09.2012
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittAuch nach dem vorläufigen Ende des Streiks des Lufthansa-Kabinenpersonals hat die Fluglinie weitere Flüge streichen müssen. Am Samstag fielen 19 weitere innerdeutsche und europäische Flüge aus, wie die Airline am Samstagvormittag mitteilte. Ein Lufthansa-Sprecher erklärte überdies, dass der Streik am gestrigen Freitag Schäden in Millionenhöhe verursacht habe.
Die Fluglinie "bedauert sehr, dass der Tarifkonflikt auf dem Rücken ihrer Kunden ausgetragen" werde, teilte die Airline auf ihrer Internetseite mit. Die Kabinengewerkschaft UFO drohte unterdessen mit weiteren Streiks, nachdem sie am Freitag zwischen 5 und 13 Uhr den Flughafen in Frankfurt am Main zwischenzeitlich lahmgelegt hatte. Dabei mussten rund 26.000 Flugreisende am Boden bleiben, rund 190 Flüge fielen aus.
Zudem konnten zeitweise keine Flugzeuge in Frankfurt landen: Das Rollfeld war mit Maschinen zugeparkt. Ein Ende des Streiks ist noch nicht absehbar, momentan gibt es keine Gespräche zwischen Gewerkschaft und Lufthansa. Wann und wo es zu den nächsten Arbeitsniederlegungen kommt, ist ebenfalls noch offen.
Passagiere reagierten genervt auf Flugbegleiterstreik
Die Passagiere am Frankfurter Flughafen haben am Freitag genervt auf den Arbeitskampf der Flugbegleiter reagiert. Die Auswirkungen des Streiks träfen jene, die nichts dafür könnten, sagte ein Reisender auf dem Weg nach Norwegen. Schließlich zahlten die Fluggäste mit ihren Tickets auch die Gehälter der Flugbegleiter. Vor den Check-in-Schaltern bildeten sich lange Schlangen von bis zu mehreren hundert Metern Länge. Viele Passagiere verpassten ihre Anschlussflüge und strandeten in der Fraport-Flughafenhalle, einige seien nach eigenen Angaben bereits seit 25 Stunden unterwegs.
Die UFO fordert eine Lohnerhöhung um fünf Prozent für das Kabinenpersonal. Zudem kritisiert die Gewerkschaft die Sparmaßnahmen der Lufthansa, sie fürchtet dadurch den Abbau und die Auslagerung von Stellen sowie die Einführung von Leiharbeit.
Quelle: dts Nachrichtenagentur