Lehrer wollen mehr Geld
Archivmeldung vom 04.10.2022
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićAngesichts der geplanten Anhebung der Lehrerbesoldung für Lehrkräfte an Grundschulen und an Schulen der Sekundarstufe I fordert der Lehrerverband NRW nun auch mehr Geld für Lehrkräfte der gymnasialen Oberstufe.
"Es ist gut, dass die Landesregierung den Lehrerberuf jetzt attraktiver machen will. Was aber auch bedeutet - und das erwarte ich jetzt von der Landesregierung: dass man jetzt auch die Beförderungsperspektiven der Lehrer im höheren Dienst an den Schulformen mit Oberstufe anheben muss. Man sollte für die Lehrer an Gymnasien, Berufsschulen und Gesamtschulen mit Oberstufe möglichst die Bezahlung nach der Besoldungsgruppe A 14 nach bestandener Probezeit in den Blick nehmen", sagte der Präsident des Lehrerverbands NRW, Andreas Bartsch, der "Rheinischen Post".
Gerechtfertigt wäre das aus seiner Sicht wegen besonderer Anforderungen. So gebe es an Schulen mit Oberstufe "eine extreme Belastung von Lehrern, die Korrektur- und Hauptfächer unterrichten. Die Kollegen gehen wirklich am Stock", so Bartsch. "Das Ergebnis ist, dass viele mit solchen Fächerkombinationen mittlerweile in Teilzeit gegangen sind. Damit verschärfen wir das Problem des Lehrermangels. Und wenn wir wollen, dass Schulleitungen immer mehr Verantwortung tragen, sollten wir denen noch eine Zulage aufs Gehalt packen." Mit Blick auf Versuche, jetzt möglichst schnell neue Lehrer zu gewinnen, warnte er davor, Ausbildungsstandards aufzugeben.
"Entscheidend ist für mich, dass wir dafür jetzt nicht von Qualitätsstandards abrücken: Wir brauchen auch bei Quereinsteigern eine gute Nachqualifizierung, wir müssen die standardisierte Lehrerausbildung beibehalten. Auch, wenn es dann wieder etwas dauert, bis die Leute im System sind", sagte Bartsch. "Alles andere wäre ein fatales Zeichen für den Lehrerberuf. Es brächte eine Zwei-Klassen-Gesellschaft in die Schulen und Qualitätseinbußen für den Unterricht. Und es besteht die große Gefahr, dass man sich auf einen niedrigeren Standard einpendelt."
Quelle: dts Nachrichtenagentur