Inflation bleibt unterhalb von einem Prozent
Archivmeldung vom 09.02.2010
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittWie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, ist der Verbraucherpreisindex für Deutschland im Januar 2010 gegenüber Januar 2009 um 0,8% gestiegen (Dezember 2009: + 0,9% gegenüber Dezember 2008). Damit bleibt die Inflationsrate gemessen an der Veränderung des Verbraucherpreisindex zu Jahresbeginn knapp unterhalb von einem Prozent.
Im Vergleich zum Vormonat Dezember 2009 verringerte sich der Verbraucherpreisindex um 0,6%. Die Schätzung für Januar 2010 wurde bestätigt.
Die Inflationsrate im Januar 2010 wurde vor allem durch den Preisauftrieb bei Mineralölprodukten geprägt, deren Preise um 13,0% über dem Vorjahresniveau lagen (Kraftstoffe: + 14,6%; Leichtes Heizöl: + 7,0%). Ohne Berücksichtigung der Mineralölpreise hätte die Jahresveränderungsrate im Januar 2010 nur bei + 0,2% gelegen.
Energie verteuerte sich im Januar 2010 insgesamt um 0,9% gegenüber Januar 2009. Neben dem deutlichen Preisanstieg bei Mineralölprodukten erhöhten sich binnen Jahresfrist auch die Preise für Strom (+ 3,9%). Dagegen gingen die Preise für Gas (- 20,3%) sowie für Umlagen von Zentralheizung und Fernwärme (- 11,8%) im gleichen Zeitraum deutlich zurück.
Nahrungsmittel waren im Januar 2010 insgesamt billiger als ein Jahr zuvor (- 1,4%). Deutlich günstiger waren dabei Gemüse (- 7,0%; darunter Kartoffeln: - 16,9%) und viele Molkereiprodukte (Schnittkäse: - 7,9%; H-Milch: - 4,4%; Quark: - 2,8%). Preisanstiege wurden dagegen vor allem bei Speisefetten und -ölen (+ 4,9%; darunter Butter: + 19,8%) sowie bei Fisch und Fischwaren (+ 3,0%; darunter Fischstäbchen: + 5,4%; Räucherfisch: + 4,7%; frischer Fisch im Anschnitt: + 2,7%) festgestellt.
Nennenswerte Preisanstiege gab es binnen Jahresfrist außerdem bei Tabakwaren (+ 5,5%) sowie bei Zeitungen und Zeitschriften (+ 3,6%). Die Preise für langlebige Gebrauchsgüter blieben dagegen im gleichen Zeitraum insgesamt relativ stabil (- 0,1%). Besonders verbraucherfreundlich entwickelten sich hier die Preise für einige Erzeugnisse der Unterhaltungselektronik (zum Beispiel Fernsehgeräte: - 22,9%), für Informationsverarbeitungsgeräte (Personalcomputer: - 16,2%; Notebook: - 13,0%) sowie für Foto- und Filmausrüstung (Digitale Kameras: - 10,0%). Auffällige Preisentwicklungen gab es bei Versicherungsdienstleistungen, unter anderem verteuerten sich im Januar 2010 die Kraftfahrzeugversicherungen gegenüber dem Vorjahr deutlich um 6,5%.
Veränderung im Januar 2010 gegenüber dem Vormonat Dezember 2009
Der Preisrückgang des Gesamtindex im Januar 2010 gegenüber dem Vormonat Dezember 2009 um 0,6% ist im Wesentlichen saisonbedingt: Mit dem Ende der Weihnachtsferien verbilligten sich wie üblich Pauschalreisen (- 18,8%), Beherbergungsdienstleistungen (- 14,7%) sowie Flugreisen (- 4,0%). Aufgrund des einsetzenden Winterschlussverkaufes verringerten sich im Januar 2010 die Preise für Bekleidung und Schuhe (- 4,5%; davon Bekleidung: - 4,9% und Schuhe: - 2,8%) gegenüber dem Vormonat.
Bei Energie (+ 2,2%) und bei Nahrungsmitteln (+ 1,2%) war im Januar 2010 gegenüber Dezember 2009 erneut ein Preisanstieg zu beobachten. Im Monatsvergleich erhöhten sich bei Energie vor allem die Preise für Mineralölprodukte (+ 4,5%; davon leichtes Heizöl: + 7,2% und Kraftstoffe: + 3,8%). Der Preisanstieg bei Nahrungsmitteln gegenüber dem Vormonat ist insbesondere auf deutlich gestiegene Preise für Gemüse (+ 12,5%) zurückzuführen (darunter Gurken: + 57,0%; Blatt- und Stielgemüse: + 47,6%; Tomaten: + 42,2%). Auffällig bleibt die Preisentwicklung bei Butter: Der Preisanstieg seit Oktober 2009 für Butter setzte sich fort, im Januar 2010 kostete Butter 2,1% mehr als einen Monat zuvor.
Der für europäische Zwecke berechnete harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) für Deutschland lag im Januar 2010 um 0,8% höher als im Januar 2009. Im Vergleich zum Vormonat Dezember 2009 sank der Index um 0,6%. Die Schätzung für den HVPI vom 27. Januar 2010 wurde damit leicht nach oben korrigiert.
Quelle: Statistisches Bundesamt