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Wirtschaftsweiser Bofinger fordert Eingreifen der Europäischen Zentralbank

Archivmeldung vom 17.03.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.03.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Der Wirtschaftsweise Peter Bofinger hat angesichts der Immobilienkrise in den USA und des massiven Dollar-Verfalls die Europäische Zentralbank (EZB) aufgefordert, am Devisenmarkt zu intervenieren.

"Die EZB muss eingreifen und versuchen, das Feuer zu löschen, bevor das gesamte Haus brennt", sagte das Mitglied des Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung im Interview mit stern.de, dem Online-Magazin der Hamburger Zeitschrift stern. "Die Euro-Aufwertung darf so nicht weitergehen."

Europa und vor allem Deutschland werde mit der massiven Aufwertung sehr direkt von der Immobilienkrise in den USA getroffen, sagte Bofinger zu stern.de. "Die Export-Dynamik wird in diesem Jahr merklich nachlassen."

Der US-Regierung warf Bofinger, Professor für Volkswirtschaftslehre an der Universität Würzburg, vor, nicht genug gegen die Immobilienkrise im eigenen Land zu tun. "Das Hauptproblem in den USA ist, das die Politik nicht versucht, im Immobilienmarkt selbst die Lösung zu finden", sagte er. Den Hausbesitzern müsse viel stärker geholfen werden, dass sie in ihren Häusern bleiben und sie nicht verkaufen müssen. Nach Ansicht des Wirtschaftsweisen ist alles, was an den Finanzmärkten gemacht wird, "nur eine Symptom-Therapie, die Ursache der Krise wird damit nicht bekämpft".

Quelle: stern

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