Wirtschaftsweisen-Chef hält neue Konjunkturprognose für verfrüht
Archivmeldung vom 01.09.2020
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Freigeschaltet durch André OttWirtschaftsweisen-Chef Lars Feld hat Zweifel an der optimistischen neuen Konjunkturprognose der Bundesregierung geäußert. "Eine Anpassung der Prognose nach oben ist meines Erachtens noch zu früh", sagte Feld dem "Handelsblatt".
Zwar zeigten verschiedene Frühindikatoren eine bessere Entwicklung an, als im Juni erwartet. "Aber die Unsicherheit vor allem in der Außenwirtschaft ist doch sehr hoch", sagte er. Der Sachverständigenrat liege mit seiner Prognose aus dem Juni aktuell genau auf der Schätzung des Statistischen Bundesamts für das zweite Quartal. "Somit sehe ich derzeit noch keinen Grund von dieser Prognose abzuweichen", sagte Feld.
Der Präsident des Instituts für Weltwirtschaft (IfW), Gabriel Felbermayr, unterstützt dagegen die Einschätzung der Bundesregierung, nach der sich die Wirtschaft schneller vom Einbruch im zweiten Quartal erholt als erwartet. "Der aufs Jahr gerechnete Einbruch im Jahr 2020 dürfte in der Tat etwas kleiner ausfallen", sagte Felbermayr dem "Handelsblatt". Im Gegenzug sei damit zu rechnen, dass das Wachstum im Jahr 2021 etwas schwächer werde, als bisher unterstellt. Er erwarte, dass der deutsche Binnenkonsum die Konjunktur stärker stützen, der Außenhandel dagegen eher schwach bleiben werde.
Quelle: dts Nachrichtenagentur