Beschäftigte unterschätzen Effekte der Digitalisierung
Archivmeldung vom 10.12.2018
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Freigeschaltet durch André OttArbeitnehmer in Deutschland unterschätzen die Folgen der Digitalisierung für den eigenen Arbeitsplatz. Das ist ein Ergebnis der bisher unveröffentlichten paneuropäischen Studie "Voice of the Workforce" der Unternehmensberatung und Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte, über die die "Welt am Sonntag" berichtet.
Für die Studie seien 15.000 Beschäftigte in zehn Ländern befragt worden, darunter 2.000 in Deutschland. Demnach erwarteten gerade einmal 18 Prozent der Beschäftigten in Deutschland, dass sie die eigenen Fähigkeiten in den kommenden Jahren erweitern müssen, um den sich wandelnden Anforderungen im Beruf gerecht zu werden, berichtet die Zeitung weiter. Und nur zwei Prozent glaubten, dass ihr derzeitiger Job verschwinden werde. "Viele Arbeitnehmer unterschätzen offenbar die Dynamik der Entwicklung und überschätzen die eigenen Fähigkeiten", sagte Michela Coppola, die die Studie mitverantwortet hat. Tatsächlich wähnten sich die Deutschen offenkundig sicher. In Italien oder Frankreich erwarte ein größerer Teil der Beschäftigten erhebliche Veränderungen, berichtet die "Welt am Sonntag".
Die Arbeitnehmer hierzulande seien zudem von ihren eigenen sozialen und methodischen Kompetenzen überzeugt. Teamgeist, Kommunikationsgeschick und Lernfähigkeit: Bis zu zwei Drittel der Befragten glaubten, hervorragend gerüstet zu sein. Die Mehrheit der Angestellten (56 Prozent) sei zudem sicher, nicht lebenslang lernen zu müssen, weil sie alle Kompetenzen schon habe. Im europäischen Vergleich seien die deutschen Arbeitnehmer damit sehr selbstbewusst; im Durchschnitt aller befragten Länder habe der Wert nur 48 Prozent betragen, berichtet die Zeitung.
Quelle: dts Nachrichtenagentur