Ab 2008 sperren Umweltzonen in deutschen Städten viele Lkw aus
Archivmeldung vom 11.06.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittUmweltzonen sollen die Feinstaubbelastung in deutschen Städten reduzieren. Anfang 2008 wollen die ersten Kommunen so weit sein. Auch Lkw mit zu geringen Schadstoffklassen dürfen dann nicht mehr in die Umweltzonen einfahren.
Im Ruhrgebiet werden ab 2008 viele Lkw jenseits der
Hauptverkehrsachsen nicht mehr fahren dürfen - dies sieht zumindest
eine Machbarkeitsstudie vor, die der Regionalverband Ruhr (RVR)
vorgelegt hat. Sie schlägt eine rund 1.600 Quadratkilometer große
Umweltzone vor, innerhalb derer Fahrzeuge nach Schadstoffklasse Euro
2 und schlechter ausgeschlossen werden.
Hintergrund der Überlegungen ist die Feinstaubrichtlinie aus dem
Jahr 2005, wonach in keinem Ballungszentrum der Feinstaubwert an mehr
als 35 Tagen im Jahr über dem Grenzwert liegen darf. Diese
Feinstaublatte haben allein im letzten Jahr über 60 deutsche Kommunen
gerissen. Umweltzonen sollen Abhilfe schaffen. Derzeit werden rund 30
solcher Zonen in Deutschland diskutiert und geplant - die größte
davon im Ruhrgebiet.
Während Bund, Länder und Kommunen in Umweltzonen ein geeignetes
Mittel sehen, zeigt sich die Wirtschaft eher skeptisch. Es würden
hier Fahrverbotszonen ausgewiesen, warnt Ocke Hamann, Leiter der
Abteilung Verkehr bei der Niederrheinischen IHK, die eigentlich erst
das letzte Mittel sein sollten. Auch die Transport- und
Logistik-Wirtschaft zeigt sich wenig begeistert.
Betroffen von den Umweltzonen wären in der Transportwirtschaft vor
allem kleinere Unternehmen, die im Verteilerverkehr oft ältere Lkw
einsetzen und teils erhebliche wirtschaftliche Nachteile durch die
Umweltzonen befürchten. Ob für diese Unternehmen Ausnahmeregelungen
geschaffen werden, ist offen.
Kritiker befürchten auch, dass ihre Effekte durch die Zunahme des
Verkehrs aufgefressen werden. Zudem werden im Jahr 2010 Grenzwerte
für die Stickoxid-Belastung eingeführt - die steigt aber bei manchen
Nachrüstsätzen zur Reduzierung von Feinstaub-Emissionen.
Quelle: Pressemitteilung VERKEHRSRUNDSCHAU