Walzwerk Finow in Eberswalde ist pleite
Archivmeldung vom 30.06.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Geschäftsführung der Walzwerk Finow GmbH in Eberswalde (Barnim) wird wegen drohender Zahlungsunfähigkeit des Unternehmens heute beim Amtsgericht in Frankfurt (Oder) Insolvenz beantragen.
Das bestätigte Geschäftsführer Patrick von Hertzberg gestern der in Potsdam erscheinenden "Märkischen Allgemeinen Zeitung". Trotz der Pleite, von der nach Angaben der IG Metall 220 Beschäftigte betroffen sind, sehe die Geschäftsführung "gute Chancen, die bestehenden Arbeitsplätze zu sichern", sagte von Hertzberg. In diesem Monat müssten die Beschäftigten aber einige Wochen auf die Zahlung ihrer Löhne und Gehälter warten, bis die Arbeitsagentur mit dem Insolvenzausfallgeld einspringe. Ursachen für die Probleme des Unternehmens sind der Preisverfall für Stahl und eine stark gesunkene Nachfrage: Gegenüber dem Vorjahr sei der Umsatz des von der Bau- und Automobilbranche abhängigen Walzwerks um 40 Prozent gesunken, sagte von Hertzberg. Peter Ernsdorf von der IG Metall Ostbrandenburg kritisierte gegenüber der "Märkischen Allgemeinen Zeitung", das Walzwerk sei ein Beispiel dafür, dass Lohnverzicht der Beschäftigten keine Jobs sichere. Von Hertzberg ist aus dem Tarifvertrag der Branche ausgeschert. Im brandenburgischen Wirtschaftsministerium wollte man die bevorstehende Pleite nicht kommentieren. Ganz überraschend kommt der Schritt aber nicht. Das Walzwerk wird in einer Monitoring-Gruppe für von der Krise betroffene Firmen vom Ministerium betreut.
Quelle: Märkische Allgemeine