VW-Personalchef Horst Neumann: VW-Löhne jetzt niedriger als bei Mercedes oder BMW
Archivmeldung vom 27.12.2006
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Freigeschaltet durch Jens BrehlErstmal äußert sich ein aktives Vorstandsmitglied der Volkswagen AG öffentlich zu den Gründen für die Ablösung von Konzernchef Bernd Pischetsrieder durch Audi-Chef Martin Winterkorn.
Zwar sei man auf vielen Feldern gut unterwegs, sagt
VW-Personalvorstand Horst Neumann, "das große Problem aber ist: Im
Vergleich zu noch erfolgreicheren Unternehmen werden die Synergien,
die unser Konzern bietet, nicht ausreichend gehoben. Das gilt
zuvorderst für Volkswagen und Audi". Deshalb müsse jetzt Martin
Winterkorn "die Kraft der verschiedenen Marken und ihrer
Entwicklungsabteilungen für das gemeinsame Ziel bündeln".
Neumann, den Aufsichtsratschef Ferdinand Piëch vor einem Jahr als Nachfolger für Peter Hartz von Audi zu VW geholt hatte, setzte bei den traditionellen VW-Werken den Abschied von der 28,8-Stunden Woche durch. Die Bilanz, die er dort gemeinsam mit Markenchef Wolfgang Bernhard gezogen habe, sei "niederschmetternd" gewesen. Durch den neuen Tarifvertrag aber lägen die Arbeitskosten bei VW in den westdeutschen Werken jetzt "ungefähr auf dem Niveau von Audi, und ab 2007 sogar darunter". VW liege damit auch deutlich unter DaimlerChrysler oder BMW.
Um wieder wettbewerbsfähig zu werden, müsse allerdings der
Personalabbau weitergehen. "Etwas über 7800" Arbeitsplätze seien in
den westdeutschen Werken im Jahr 2006 abgebaut worden. Insgesamt
würden aber 20 000 Stellen gestrichen, wobei 14 000 Mitarbeiter durch
Altersteilzeit ausscheiden würden. Nach einem voraussichtlich
schwierigen Jahr 2007 rechnet der VW-Manager damit, dass VW in den
kommenden Jahren seine Produktionskapazitäten "zu mehr als 90
Prozent" auslasten könne und damit zu den besten in der Branche
gehören werde.
Quelle: Pressemitteilung DIE ZEIT