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Ifo-Chef stellt Schwarze Null infrage

Archivmeldung vom 04.03.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.03.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Die schwarze Null
Die schwarze Null

Der Präsident des Münchner Ifo-Instituts, Clemens Fuest, hat die sogenannte Schwarze Null wegen der aktuellen Coronavirus-Epidemie infrage gestellt. "Es ist nicht sinnvoll, die Schwarze Null in einer Krise zu verteidigen. Das wäre kontraproduktiv", sagte Fuest dem Nachrichtenportal "Buisness Insider".

Die Schwarze Null sei eine "kluge politische Festlegung" für eine wirtschaftliche Boom-Zeit, so der Ifo-Chef. "Das hat sich jetzt geändert, wir müssen deswegen nicht mehr an der Schwarzen Null festhalten. In einer Krise muss es erlaubt sein, Kredite aufzunehmen." Das Virus löse drei Schocks aus, wie einen Nachfragerückgang aus betroffenen Ländern. Außerdem gebe es einen Vertrauensverlust auf den Finanzmärkten. Darüber hinaus seien gerade ganze Lieferketten und damit das Angebot gefährdet. "Die Politik kann Notkredite für Firmen anbieten, die wegen Corona von Insolvenz bedroht sind. Es besteht die Gefahr, dass funktionierende Firmen aus Versehen in die Insolvenz geraten, weil ihre Gläubiger ihnen nicht mehr vertrauen", so Fuest. "Man kann hier auf Erfahrungen aus der Finanzkrise zurückgreifen, damals gab es den Wirtschaftsfonds Deutschland."

ZEW-Präsident hält Corona-Maßnahmenpaket für richtig

Der Präsident des Leibniz-Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Mannheim, Achim Wambach, hält das Vorgehen von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) in der Corona-Krise für richtig. "Die Unsicherheit für die Wirtschaft, die mit der Ausbreitung des Coronavirus einhergeht, ist enorm", sagte Wambach dem "Tagesspiegel" .

Es sei daher "gut, dass der Wirtschaftsminister nicht direkt Konjunkturpakete verabschiedet, sondern in einem ersten Schritt Maßnahmen vorlegt, die den Unternehmen helfen, diese Zeit der Unsicherheit zu überbrücken", so der ZEW-Präsident weiter. Altmaier hatte einen Drei-Stufen-Plan vorgelegt, mit dem die Politik Unternehmen aufgrund des Virusausbruchs unterstützen will. In der ersten Phase sind Bürgschaften und KfW-Kredite vorgesehen. In einem zweiten Schritt würden sie zunächst aufgestockt, erst in einer dritten Phase gäbe es Konjunkturmaßnahmen. "Die geplanten Kredite und Bürgschaften sowie Kurzarbeitergeld können bei Liquiditätsengpässen und einem Rückgang der Aufträge hilfreich sein, die Unternehmen zu stabilisieren", sagte Wambach dem "Tagesspiegel". Allerdings wünsche er sich eine genauere Planung für den Fall, dass es zum Wirtschaftsabschwung käme.

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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