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Weltkakaokonferenz: Zivilgesellschaftliches Bündnis fordert Debatte über höhere Kakaopreise

Archivmeldung vom 23.04.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.04.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Geröstete Kakaobohnen
Geröstete Kakaobohnen

Foto: 3268zauber
Lizenz: CC BY-SA 3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Obwohl Schokoladenunternehmen seit Jahren mehr Nachhaltigkeit versprechen, sind Armut und Kinderarbeit im Kakaoanbau noch immer an der Tagesordnung. Dies kritisiert ein zivilgesellschaftliches Bündnis bei einer Protest-Demonstration mit über 100 Kindern, AktivistInnen und einer menschengroßen Schokoladentafel anlässlich der 4. Weltkakaokonferenz. Das Bündnis fordert einen Paradigmenwechsel in der Kakaopolitik.

Um die Armut der Bauern und Bäuerinnen zu beenden und Kinderarbeit zu stoppen, müssen Politik und Unternehmen auch höhere Preise für Kakao garantieren. Laut neuem Kakaobarometer müsste sich das Einkommen der Kakaobauern und -bäuerinnen in der Elfenbeinküste etwa verdreifachen, um existenzsichernd zu sein. Die Konferenz findet vom 22. bis zum 25. April in Berlin statt. "Schokolade ist erst dann wirklich nachhaltig, wenn Kakaobauern und -bäuerinnen in Westafrika über ein Einkommen verfügen, das ihnen ein Leben in Würde ermöglicht", kritisiert Johannes Schorling vom entwicklungspolitischen INKOTA-netzwerk. "Davon sind wir aktuell weiter entfernt als die Anbauländer vom Tagungsort." Auch das druckfrische Kakaobarometer belegt, dass die bisherigen Bemühungen der Schokoladenindustrie bei weitem nicht ausreichen, um die Probleme im Kakaoanbau zu lösen. "Unternehmen und Politik dürfen nicht länger nur darauf setzen, die Erträge der Bauern zu steigern. Wir brauchen bei dieser Weltkakaokonferenz endlich eine Debatte über höhere Kakaopreise", fordert Schorling.

100 Kinder aus sieben Schulen machen bei der Demonstration deutlich, dass Kinder in Deutschland Kinderarbeit im Kakaoanbau nicht akzeptieren. Damit Menschenrechte im Kakaoanbau nicht länger mit Füßen getreten werden, fordert die Kinderinitiative SchokoFair - Stoppt Kinderarbeit von der Bundesregierung einen Schoko-TÜV als Gesetz und die Begrenzung von Spekulationen mit Nahrungsmitteln an der Börse.

Andrea Fütterer, Vorstandsvorsitzende des Forum Fairer Handel, ergänzt: "Zu fairer Schokolade gehört zwingend die Wahrung der Menschen- und Arbeitsrechte entlang der gesamten Kakao-Wertschöpfungskette. Für eine nachhaltige Verbesserung der Situation von Kakaobäuerinnen und -bauern sind gesetzliche Regelungen zur menschenrechtlichen Sorgfaltspflicht erforderlich." An der Demonstration nehmen auch VertreterInnen aus den Kakaoanbauländern teil, sowie eine überdimensionale Schokoladentafel, die endlich fair sein möchte.

Quelle: INKOTA-netzwerk e.V. (ots)

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