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WSJ.de: BaFin schwört Versicherer auf turbulente Zeiten ein

Archivmeldung vom 03.08.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.08.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Felix Hufeld, Exekutivdirektor Versicherungsaufsicht. Bild: © BaFin
Felix Hufeld, Exekutivdirektor Versicherungsaufsicht. Bild: © BaFin

Die deutsche Finanzaufsicht BaFin rechnet auch in den kommenden Jahren mit einem schwierigen Marktumfeld für Versicherer. “Mir fehlt jeder Glaube, dass die Welt – also das Marktumfeld – uns in den nächsten 20 Jahren den Gefallen tun wird, wieder in ruhige, wenig volatile Zustände zurück zu fallen. Das wird nicht passieren. Und entsprechend müssen sich die Versicherer für die Zukunft wappnen”, sagte Felix Hufeld, Exekutivdirektor für Versicherungen bei der BaFin, im Gespräch mit dem Wall Street Journal Deutschland.

Krisenfest machen sollen die Unternehmen die neuen Regulierungsvorschriften Solvency II. Für die deutschen Versicherer bringen diese einige einschneidende Änderungen. Gab es früher feste Regeln, steckt der neue Rechtsrahmen lediglich qualitative Vorgaben – etwa für die Kapitaldeckung – ab.

“Die Versicherer müssen sich über eines klar werden: Die gute alte Welt, in der bestimmte harte Regeln für viele Jahre galten, die gibt es nicht mehr”, sagte Hufeld. Wir erwarten stattdessen von den Unternehmen, dass sie sich künftig mehr mit sich selbst und ihren Geschäftsrisiken auseinandersetzen - etwa in punkto Risikobetrachtungen und Szenarien. Das halten wir für elementar wichtig in einer volatilen Welt.”

Auf Linie mit der deutschen Assekuranz befindet sich der Aufseher dagegen bei der Frage, welche Übergangsfristen für die alten Versicherungsbestände gelten sollen. Anders als die europäische Versicherungsaufsicht Eiopa, die alle Versicherer bei den Restvertragslaufzeiten gleich behandeln will, pocht die Bafin auf individuelle Übergangsfristen in Abhängigkeit von den Langzeitgarantien, die die einzelnen Unternehmen ihren Versicherungskunden gegeben haben.

„Die Übergangsfristen müssen unternehmensindividuell festgelegt werden und die vertraglichen Restlaufzeiten berücksichtigen“, sagte Hufeld und machte gleichzeitig deutlich, dass Deutschland in diesem Punkt wenig kompromissbereit sei: „Sollte uns jemand aus einer puristischen Idee heraus zwingen, starre Übergangsfristen einzuhalten, dann würden wir uns schlimmstenfalls einfach verabschieden.“

Der Starttermin von Solvency II wurde bereits mehrfach verschoben. Derzeit ist vorgesehen, dass die neue Regulierung am 1.1. 2016 in Kraft tritt. Über die verbliebenen Streitpunkte verhandeln der Europäische Ministerrat, das Europäische Parlament und die EU-Kommission.

Link zum Artikel: http://www.wsj.de/article/SB10001424127887324136204578643990491405154.html

Link zum Interview mit Felix Hufeld: http://www.wsj.de/article/SB10001424127887324136204578644053163864078.html

Quelle: Wall Street Journal Deutschland

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