Zeitung: Marseille-Kliniken verhandeln über Verkauf der Pflegeheime
Archivmeldung vom 02.09.2013
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 02.09.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Manuel SchmidtDie bundesweit tätige Altenheimkette Marseille-Kliniken verhandelt nach Informationen der "Welt am Sonntag" bereits konkret über den Verkauf eines größeren Teils ihrer Pflegeheime. Der Prozess sei schon recht weit fortgeschritten. Das Unternehmen habe demnach bereits eine kleine Investmentbank mit Beratungen über den Verkauf beauftragt.
Die Kette betreibt rund 60 Pflegeeinrichtungen bundesweit, in denen etwa 8.000 Menschen leben. Aufsichtsratschef Thomas Middelhoff verwies auf Anfrage der "Welt am Sonntag" auf einen Beratungsvertrag, den Marseille mit der Aktiengesellschaft habe: "Die von Herrn Marseille erbrachten Beratungsleistungen erfolgen in enger Abstimmung mit dem Vorstand und dem Aufsichtsrat der Marseille-Kliniken."
Im Umfeld des Unternehmens gilt ein Verkaufserlös von 150 bis 200 Millionen Euro als wahrscheinlich. Um das komplette Altenheimgeschäft zu verkaufen, müsste die Aktiengesellschaft zunächst ihren Unternehmenszweck ändern. Einer entsprechenden Satzungsänderung müsste die Hauptversammlung mit einer qualifizierten Mehrheit von 75 Prozent der Aktionäre zustimmen.
Mehrheitsaktionär Marseille, der nach offiziellen Angaben rund 60 Prozent der Firmenanteile hält, hatte vor rund zwei Wochen in einem Interview mit dem "Handelsblatt" angekündigt, künftig solle die Aktiengesellschaft zu einem Anbieter von IT- und Softwarelösungen für andere Unternehmen aus der Gesundheitsbranche umstrukturiert werden.
Die Marseille-Kliniken selbst beantworteten die Frage nicht, wie weit die Verkaufsverhandlungen fortgeschritten seien und welchen Verkaufserlös man sich erhoffe. Auf Anfrage teilten sie lediglich mit, die Fragen enthielten "falsche Feststellungen". Welche dies konkret sein sollen, erläuterte das Unternehmen jedoch nicht.
Quelle: dts Nachrichtenagentur